Schon im Kindergarten sang er seine ersten Lieder und tanzte – heute begeistert Apostolos als Sänger, Gitarrist, Schauspieler und Comedian sein Publikum. Seine Leidenschaft? Menschen unterhalten – mit Herz, Humor und der perfekten Show.
Hallo Apostolos, du spielst Gitarre, bist Sänger, Schauspieler, Moderator, Comedian und DJ – welche dieser Leidenschaften war zuerst da?
Es war die Leidenschaft, vor Menschen aufzutreten – eine Show zu konzipieren, zu proben und sie am Ende aufzuführen. Ich liebe es, meinem Publikum eine perfekte Show zu liefern und es zu unterhalten. Aber zur Frage: Ich habe schon im Kindergarten gesungen und getanzt. In Griechenland, wo ich aufgewachsen bin, spielt Musik eine sehr große Rolle – man kommt gar nicht drum herum. Bei jedem Geburtstag, Fest oder jeder Feier ist Musik allgegenwärtig. Als ich mit zehn Jahren nach Deutschland kam, habe ich sofort die Gelegenheit genutzt und Gitarrenunterricht genommen. Später kamen Schlagzeug und Klavier dazu. In der Schule war ich als Klassenclown bekannt – und das hat mir gezeigt, dass ich mit meinem Auftreten Menschen Freude bereiten kann. So habe ich mein Talent weiterverfolgt.
Du bist Grieche, hast aber eine spanische Comedy-Show mit Musik im Repertoire. Wie kam es dazu?
Ob Grieche, Italiener, Spanier oder Portugiese – Südländer sind generell stark von Musik geprägt. Die mediterrane Musikkultur ist tief verwurzelt, weit verbreitet und ein fester Bestandteil des Alltags. Musikalisch gibt es viele Verbindungen zwischen diesen Ländern. Die Musik dieser Kulturen vermittelt Lebensfreude und Rhythmus, aber auch intensive Gefühle wie Liebe oder Liebeskummer. Wer schon einmal in diesen Regionen Urlaub gemacht hat, nimmt schöne Erinnerungen mit – vor allem auch an die dort gehörte Musik. Deshalb war es gar nicht so abwegig, mich in eine spanische Rolle zu versetzen. 2017 geschah das eher zufällig im Kammertheater Karlsruhe. Ich spielte damals in einem anderen Musical, als mich der Intendant für die Show „Spanisch für Anfängerinnen“ entdeckte.
Ab wann wusstest du, dass du das auch professionell machen möchtest?
Dazu gibt es eine lustige Geschichte – und sogar einen Beweis! Ihr kennt doch sicher noch diese Poesiealben, die man früher in der Schule herumgereicht hat. Eine liebe Klassenkameradin hat mir 25 Jahre später ein Foto von meinem damaligen Eintrag geschickt. Ich – damals 1,55 Meter groß, in der 5a der Hebel-Realschule in Karlsruhe und definitiv etwas zu rund für mein Alter – habe dort Folgendes geschrieben:
• Am liebsten mache ich: „MUSIK“
• Was magst du nicht? „LERNEN“
• Mein Wunschtraum: „Ein POPSTAR werden“
• Was ich später werden will: „MUSIKER“
Ich möchte anmerken: Ich bin der Einzige aus diesem Album, der sein Ziel tatsächlich erreicht hat. ;)
Was war dein ungewöhnlichster Auftritt?
Jeder Auftritt ist bei mir gut geplant – wirklich Ungewöhnliches oder Unvorhergesehenes ist zum Glück noch nicht passiert. Unvergesslich war jedoch mein erster Auftritt auf einer großen Schauspielbühne in Stuttgart – vor 500 Zuschauern. Und auch „Spanisch für Anfängerinnen“ 2019 in einem riesigen Amphitheater in Brandenburg bleibt mir im Gedächtnis: 1.000 Menschen kamen nur wegen uns. Lustigerweise bin ich vor kleinen Gruppen von 15 bis 25 Personen meist viel nervöser. Ab etwa 150 Zuschauern legt sich das. Warum? Weil es schwieriger ist, eine kleine Gruppe zu unterhalten. Das ist wahre Kunst.
Wie bereitest du dich auf deine Auftritte vor?
Im Theater, wenn wir zwei bis drei Monate lang jeden Tag spielen, läuft alles sehr routiniert ab. Man fährt hin, macht seinen Job – wichtig ist nur, fit zu bleiben und nicht krank zu werden. Bei Musikjobs versuche ich ständig, mein Repertoire zu erweitern und neue Songs zu lernen. Ein spezielles Ritual vor dem Auftritt habe ich nicht. Bei privaten Feiern – etwa Hochzeiten oder Geburtstagen – werde ich oft zum Essen eingeladen. Das ist sehr nett gemeint, aber ich esse vor einem Auftritt etwa drei bis vier Stunden nichts. Musizieren ist wie Sport – da geht man ja auch nicht mit vollem Magen joggen, oder?/div>
Was ist dir bei der Musikauswahl besonders wichtig?
Der Zuschauer – oder besser gesagt, der Kunde – hat (meistens) recht. Ich unterscheide ganz klar zwischen Dienstleistung und persönlichem Geschmack. Wenn ich gebucht werde, bin ich für die Menschen da. Mein Ziel ist es, alle mitzunehmen – auf eine schöne musikalische Reise. Ob jung oder alt: Jeder soll sich angesprochen fühlen und Spaß an der Show haben. Deshalb versuche ich, ein möglichst breites Repertoire zu bieten und bin mir für keine Musikrichtung zu schade. Ich sage immer: „Jede Musikrichtung hat ihre Daseinsberechtigung.“