Künstler der Woche
Interview mit Trio Vinyl

Hallo Trio Vinyl! Seit wann gibt es euch als Band und wie habt ihr zusammengefunden?
Hi! Mittlerweile gibt es uns seit dreieinhalb Jahren. Wir haben uns alle beim Musikstudium an der Hochschule für Musik Mainz kennengelernt. Ich, Sängerin Helen, habe schon in sehr frühen Jahren meine Liebe für traditionellen Jazz und Sixties-Soul entdeckt, und diese Musik hat mich maßgeblich inspiriert. Irgendwann war für mich klar, dass es an der Zeit ist, eine Band zu gründen, die sich genau auf diese Musik spezialisiert – und hier sind wir: Trio Vinyl!
Ihr beschreibt eure Musik als eine Mischung aus Soul, Pop & Jazz. Was reizt euch am meisten an diesem Genre-Mix und wie beeinflusst das eure Songauswahl?
Ich beschreibe unser Repertoire immer gerne als eine Auswahl an Songs der „guten alten Zeiten“. Dabei ist es zunächst zweitrangig, ob es ein Jazz-, Pop- oder Soulsong ist – Hauptsache, er hat etwas, das uns anspricht und inspiriert. Uns ist es ein Anliegen, diese wunderschönen alten und zeitlosen Songs à la „Moon River“, „At Last“ oder „My Way“ weiterleben zu lassen und sie mit Menschen immer wieder neu zu teilen.
Wie entwickelt ihr eure eigenen Arrangements für bekannte Stücke, damit sie euren unverwechselbaren Sound tragen?
Bei Soul- und Popsongs halten wir uns gern ans Original. Allein durch unsere Besetzung klingen die Songs schon „nach uns“. Für eine Band mit diesem Repertoire ist es wohl eher unüblich, kein Schlagzeug dabei zu haben. Aber ich habe mich ganz bewusst für diese Besetzung entschieden, denn ich mochte schon immer kleine Formationen, die etwas Intimes und Filigranes haben – und genau das zeichnet unseren Sound aus. Wer denkt, dass es ohne Schlagzeug nicht fetzig und groovig werden kann, sollte uns schleunigst mal buchen und sich vom Gegenteil überzeugen ;-) Bei Jazzstücken lassen wir uns mehr Freiheit, ganz im Sinne des Jazz. Meist gibt es einen groben Fahrplan, was den Ablauf des Stücks angeht, aber innerhalb dessen entsteht die Musik aus dem Moment heraus. Mal singe ich ein Solo, mal nicht; mal ist das Intro länger, mal kürzer – ganz so, wie wir es gerade fühlen.
Wie beeinflusst eure persönliche musikalische Herkunft (Instrument, Stil, Hintergrund) eure Zusammenarbeit im Trio?
Wir alle haben eine Vorliebe für Standard-Jazz und Jazz im Allgemeinen. Ich denke, daraus entsteht unser Wunsch nach Freiheit und Spontanität in der Musik, der unserer Musik ihre Lebendigkeit verleiht. Nach vielen Jahren gemeinsamen Musizierens kennen wir uns menschlich und musikalisch so gut, dass wir uns intuitiv folgen und gegenseitig inspirieren können mit im Moment entstehenden Ideen, ohne diese vorher abzusprechen.
Gibt es einen Aufritt, der euch besonders in Erinnerung geblieben ist und warum?
Es gibt nicht „den einen“ Auftritt. Aber wir erinnern uns gerne an einige Konzerte in Altenheimen, für die wir oft gebucht werden. Dort bekommen wir so viel Dankbarkeit dafür, dass wir „die alten Songs“ spielen. Das Publikum besteht oft aus Menschen, deren Kindheit oder Jugend von Frank Sinatra, Etta James & Co. geprägt wurde und die mit dieser Musik viele Erinnerungen verbinden. Da fließen manchmal Tränen oder es wird mitgesungen. Das berührt uns sehr und zeigt uns, dass wir unser Ziel erreichen: Den Menschen mit dieser Musik Freude zu bereiten.
Wenn ihr drei Songs nennen solltet, die euren aktuellen Bandsound am besten beschreiben – welche wären das und warum genau diese?
Hm, gute Frage. „Route 66“ gehört auf jeden Fall dazu – den spielen wir immer sehr flott, und hier kommt unsere fetzige Seite zur Geltung. Außerdem ist es einer der Songs, bei denen meine beiden Kollegen stets mit ihren feurigen Soli begeistern. „My Way“ zählt ebenfalls dazu. Da kann ich mich als Sängerin so richtig „reinlegen“ und meine ganze Seele in die schöne Melodie und den wunderbaren Text legen. Und dann noch „I Heard It Through the Grapevine“ – einer der Motown-Klassiker, die mich dazu inspiriert haben, die Band zu gründen. In unserer Version steckt richtig Power.
Was steht als Nächstes bei euch an – neue Songs, Auftritte oder vielleicht sogar ein Album?
Ein Album planen wir derzeit nicht. Stattdessen fokussieren wir uns auf Live-Auftritte, sei es bei einem Konzert, einer Hochzeit oder einer Grillparty. Wir freuen uns über jede Gelegenheit, mit unserer Musik gute Stimmung zu verbreiten und dafür zu sorgen, dass die Menschen eine schöne Zeit haben.
Könnt ihr uns eine kleine Hörprobe eurer Musik geben?