Künstler der Woche

Interview mit Ron Kess

Künstler der Woche: Ron Kess

In einer Musikerfamilie groß geworden, startete er mit Klavier und später Gesangsunterricht – doch ein geschenktes Saxophon wurde zu seiner großen Liebe. Mit unglaublichem Ehrgeiz und Disziplin wurde er zum Virtuosen auf diesem Instrument. Seine Musik geht unter die Haut und macht jedes Event zu einem Highlight.

Hallo Ron, du bist schon seit vielen Jahren erfolgreich als Saxophonist tätig – wie kamst du zum Saxophon?
Ich stamme aus einer Musikerfamilie, und wir hatten immer ein Klavier im Wohnzimmer stehen. Auch bei meinen Großeltern gab es ein sehr altes Klavier, sodass ich von klein auf das Klavierspielen lernte. Als Kind nahm ich oft Privatunterricht bei meinem Opa. Mit 14 Jahren besuchte ich dann die Musikschule, nahm Klavier- und Gesangsunterricht und gründete mit Freunden eine fünfköpfige Tanzband – inklusive Sängerin. Die Band lief ziemlich gut. Als Jugendlicher verbrachte ich viel Zeit hinter der Bühne und reiste oft zu Tanzveranstaltungen mit. Eines Tages bot mir Tilo Kobela (der unter anderem für Achim Mentzel komponierte) ein gebrauchtes Saxophon an. Es sah zwar nicht mehr ansehnlich aus, aber das störte mich nicht – ich nahm es dankend an. Ich ließ es in Klingenthal überholen und vergolden. Zunächst übte ich privat, später besuchte ich wieder die Musikschule. Mein damaliger Bandkollege meinte, das Saxophon sei zu schwer zu spielen und ich würde es nicht schaffen. Diese Aussage befeuerte meinen Ehrgeiz – ich probte jeden Tag ohne Ausnahme. Irgendwann nahm ich das Saxophon als besonderes Highlight in die Band auf. Ein paar klassische Saxophon-Songs, dazu Rock 'n' Roll – und das Publikum war begeistert. Viele Jahre später löste sich die Band auf, und ich nahm mir erst einmal eine musikalische Auszeit. Zwei bis drei Jahre machte ich keine Musik, aber irgendwann juckte es mich wieder in den Fingern. Diesmal wollte ich solo mit dem Saxophon durchstarten. Da Bands immer schlechter bezahlt wurden, dachte ich mir: Mit dem Saxophon kannst du auch alleine bestehen. Ich erarbeitete mir einen strengen Plan und zog ihn konsequent durch – Fehltage gab es nicht. Und so entstand mein heutiges Konzept.
Erinnerst du dich noch an deinen ersten Auftritt?
Ja, als Saxophonist war es ein Kindergeburtstag an der Ostsee. Ich war extrem nervös, allein auf der "Bühne" – einer Rasenfläche – zu stehen. Aber am Ende lief alles ganz gut. 😊
Ein Instrument muss man regelmäßig üben – was sagen deine Nachbarn dazu?
Ich lebe auf dem Dorf, daher gibt es keine unmittelbaren Nachbarn. Trotzdem probte ich meist im Keller oder in Proberäumen. Aber gestört hat es niemanden – im Gegenteil, manchmal wollten sogar Leute zuhören.
Du hast ein ziemlich großes, buntes Repertoire – wie oft wird ein neuer Song ergänzt, und nach welchen Kriterien suchst du ihn aus?
Durch die Tanzmusik konnte ich viel Erfahrung mitnehmen, was beim Publikum gut ankommt. Ich wähle nur Songs aus, die fast jeder gerne hört. Der wichtigste Faktor ist der Drive: Bass und Drums sind das Fundament, der Rest muss melodisch und harmonisch ineinandergreifen – und niemals nerven. Neue Songs kommen regelmäßig ins Repertoire, aber ich wähle sie sorgfältig aus. Ich muss den Song hören, fühlen – und dann entscheide ich.
Du bist auf zahlreichen Events und Privatveranstaltungen aufgetreten – welcher Auftritt ist dir besonders in Erinnerung geblieben?
Am meisten bleiben mir emotionale Events in Erinnerung, bei denen die Menschen ehrlich und einfühlsam sind. Besonders Hochzeiten gehen oft unter die Haut.
Was ist das Wichtigste für einen gelungenen Auftritt?
Für mich ist das Wichtigste, dass das Publikum einen positiven, emotionalen Flash erlebt – einen Moment, den sie so noch nie hatten. Wenn sie danach begeistert erzählen und mich weiterempfehlen, habe ich alles richtig gemacht.
Welches ist dein Lieblingsstück?
Meine Lieblingsstücke ändern sich ab und zu. Momentan ist es Evermore von Rich vom Dorf. Dazu arbeite ich gerade an einer Improvisation – für das perfekte Gefühl, um mit den Menschen auf Wolke 7 zu schweben.

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