Künstler der Woche

Interview mit The Beat Brothers

Künstler der Woche: The Beat Brothers
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The Beat Brothers stehen seit 45 Jahren zusammen auf der Bühne und es ist noch lange kein Ende in Sicht! Angefangen hat alles mit "Let It Be" im Proberaum und ihr erster Auftritt bei den Pfadfindern war eine absolute Katastrophe:-) Aber aller Anfang ist schwer und heute können sie als eingespieltes Team darüber mehr als schmunzeln!

Hallo Beat Brothers, ihr seid eine Gruppe exzellenter Musikerinnen und Musiker – wie habt ihr zusammengefunden?
Ein Klassenkamerad und ich hatten mit 15 Jahren ein Duo gegründet. Um eine richtige Band zu sein, suchten wir noch weitere Musiker. Dazu luden wir die gesamte Klasse zu uns in den Proberaum ein, was dann in einer ultimativen Endlosversion von „Let it be“ endete. Das ließen wir aber danach besser bleiben. Der nächste Gitarrist kam aus der Parallelklasse und am Schlagzeug bewährte sich schnell mein 12-jähriger Bruder.
Ihr steht schon seit 45 Jahren auf der Bühne, erinnert ihr euch noch an euren ersten Auftritt?
Der erste Auftritt war eine reine Katastrophe. Sie fand im Dachstuhl der 12-Apostel-Kirche in Frankenthal bei den Pfadfindern statt. Allein das Equipment über die engen Holztreppen hochzuschaffen war schon wild. Damals hatten wir die üblichen Riesenverstärker. Wir waren einfach nervös und anfängerhaft, aber es war immerhin ein neuer Stern am Musikerhimmel geboren. Wir waren sozusagen bereit für den großen Durchbruch.
Ihr habt euch der Musik der 1960er bis 1990er Jahren verschrieben. Wie kam es dazu?
Das war die Musik, die wir als kleine Kinder im Radio hörten und die sich tief in unsere musikalischen Ohren und Köpfe festsetzte. Der Schritt zur Gitarrenmusik war da nur noch Formsache. Das nächste musikalische Highlight kam mit den 80er Jahren. Zu dem Zeitpunkt hatten wir schon viele Songs selbst komponiert und aufgenommen. Wir tourten regelmäßig, nahmen CDs auf, hatten TV- und Radioauftritte. Die Quintessenz ist immer Gitarre und Gesang.
Ab und an schleicht sich auch ein modernerer Song wie z.B. von Adele in euer Repertoire. Nach welche Geschichtspunkten wählt ihr diese aus?
Wir lieben alles, was Spaß macht, uns fordert und einen guten Text hat. Jeder kann irgendwelche Songs anbringen, an denen wir rumspielen, bis was Gutes rauskommt. Das bringen wir auf die Bühne und warten mal die Reaktionen vom Publikum ab. Möglicherweise stimmt die Interpretation noch nicht, oder es hat einen unpassenden Platz im Programm. Irgendwann merkt man dann schon, ob der Song bleibt oder wieder rausfliegt. Trial-and-Error.
Euer Markenzeichen sind eure stilvollen Bühnenoutfits. Wer hatte die Idee dazu?
Wer nicht auffallen will, sollte sich wohl besser einen Job in der Stadtverwaltung suchen. Früher hatten wir wilde Outfits, als man noch recht bieder herumlief. Also keine Creditpoints bei den zukünftigen Schwiegereltern. Heute ist jeder Zweite gepierct, tätowiert oder trägt lustige Farbpaletten auf dem Kopf. Wir fallen mit den schlichten Maßanzügen also mal wieder auf. Außerdem wäre es in unserem Alter etwas albern, wie ein Punkzombie rumzulaufen.
Ihr seid ein eingespieltes Team – wie oft übt ihr in der Woche, um eure hohe Qualität zu halten?
Ab Frühling beginnt die Auftrittssaison, da bleibt wenig Zeit für Neues. Wenn das im Herbst abebbt, proben wir wieder. Dazu mailen wir Songs rum, die uns interessieren. Zusätzlich übt jeder für sich regelmäßig. Für mich gilt ein strammes Übungsprogramm, das morgens um 8:00 Uhr beginnt. Abends sitze ich oft endlos am PC, um von anderen Künstlern zu lernen. Oder auch einfach nur, um Songs zu hören, zu verstehen und die Texte zu lernen. Egal, ob wir das jemals spielen werden
Ist bei einem Auftritt von euch mal etwas Ungewöhnliches passiert?
Musiker ist ein abenteuerlicher Beruf. Speziell, wenn man nicht so berühmt ist, dass man extrem wenig direkten Kontakt zum Publikum hat. Wir erleben ständig was Neues, darüber könnte ich ein Buch schreiben. Ein Beispiel, das allerdings schon eine Weile her ist: Konzert in Ostberlin, irgendjemand rennt herein, sagt, dass vor der Tür ca. 150 Neonazis stehen, der Clubbesitzer schließt die Tür ab, wir hören auf zu spielen, das Licht wird ausgemacht und wir übernachten mitsamt dem Publikum im Club. War auch nicht so geplant. Als Musiker bist du irgendwie immer im Fokus.
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