Künstler der Woche

Interview mit Hubert Fersterer

Künstler der Woche: Hubert Fersterer

Huberts Saxophon hat ihn bereits um die halbe Welt begleitet – und doch ist jeder Auftritt einzigartig. Mit dem Tenorsax liefert er luftige, jazzige Sounds, die perfekte Lounge-Musik. Mit dem Altsax bringt er Clubs und Partys zum Kochen. Mehr darüber, wo und mit wem Hubert schon überall spielen durfte, lest ihr in unserem Interview.

Hallo Hubert, wie bist du zur Musik und speziell zum Saxophon gekommen?
Eigentlich ist die Musik zu mir gekommen – oder sie war schon immer da. :) Mein Vater ist Tubist, und ich bin fast täglich zu seinen tiefen Übetönen aufgewacht. Mit sechs Jahren habe ich zunächst Geige gespielt und zum Glück mit elf Jahren den Schwenk zum Saxophon geschafft. Da wusste ich sofort: Das ist mein Instrument – und ich liebe es bis heute.
Wer waren deine musikalischen Vorbilder?
Als ich angefangen habe, Saxophon zu spielen, habe ich früh Maceo Parker entdeckt. Er war einmal Saxophonist bei James Brown und hat später eine Solokarriere gestartet. Von ihm habe ich früher alles aufgesogen. Als Songwriter und Sänger auf jeden Fall Stevie Wonder. Größter Künstler aller Zeiten: Miles Davis. In den letzten Jahren immer in der Playlist: Vulfpeck.
Wie würdest du deinen musikalischen Stil beschreiben?
Das kommt immer auf die Veranstaltung an. Mit dem größeren Tenorsaxophon stehe ich auf den luftigen, jazzigen Sound, dem man so entspannt zuhören kann. Am kleineren Altsaxophon spiele ich einen stechenden Sound, der richtig unter die Haut geht. Das passt vor allem super, wenn ich gemeinsam mit DJs auf Partys spiele – da gibt’s keine Zurückhaltung. :)
Gab es bei einem Live-Auftritt eine besondere Anekdote oder Herausforderung, die dir im Gedächtnis geblieben ist?
2015 war ich in Japan und habe ein Konzert in Osaka gespielt – in einem kleinen Jazzclub, in den nur 20 oder 30 Leute gepasst haben. Ich habe mit einem Gitarristen und einem Kontrabassisten aus Osaka gespielt – ein Konzert, das eine Freundin organisiert hatte. Die beiden Musiker kannte ich vorher nicht, und wir konnten uns nur musikalisch verständigen, weil die beiden nur wenig Englisch konnten … und ich kein Japanisch. Es war verrückt und unvergesslich schön.
Du bist viel herumgekommen – Japan, USA, Kenia. Hast du aus einem dieser Länder neue musikalische Impulse mitgenommen?
Ich habe vor allem tolle Erfahrungen mitgenommen. Früher hätte ich mir nicht einmal getraut zu träumen, dass ich mal mit einer großartigen Band im legendären Roxy in Los Angeles ein Konzert spiele – auf einer Tour durch die USA. Solche Geschichten haben mir Bands wie „Meute“ und andere ermöglicht, und ich bin mega dankbar dafür. Oder ich spiele auf einer riesigen Bühne bei einem Jazzfestival auf Borneo. Wie außergewöhnlich so etwas ist, begreift man oft erst im Nachhinein.
Arbeitest du lieber solo oder in Ensembles?
Es macht immer am meisten Spaß, mit anderen zu musizieren. Man kann sich musikalisch Bälle zuspielen, aufeinander reagieren, und dann landen Songs manchmal ganz woanders als ursprünglich geplant. Das hält den Kopf frisch. Und man will sich ja auch abseits der Bühne privat unterhalten – je besser die Stimmung unter den Musikern, desto mehr überträgt sich das auch auf das Publikum.
Was sind deine langfristigen Ziele als Musiker? Gibt es ein Traumprojekt, einen Ort oder ein Festival, bei dem du unbedingt einmal spielen möchtest?
Als ich vor ein paar Jahren nach München gezogen bin, hatte ich mir insgeheim immer gewünscht, einmal in der Allianz Arena zu spielen. Dann war ich ein paar Mal kurz davor – es hat aber irgendwie doch nie geklappt. Und dann ging es Schlag auf Schlag: Ich habe innerhalb kurzer Zeit bei Champions-League-Spielen, dem NFL-Spiel, dem EM-Eröffnungsspiel 2024 und vielen anderen Events im Stadion gespielt. Das habe ich meinen Bands wie „Everso“ oder „Billy Burrito“ zu verdanken. Ich habe schon noch ein Traumfestival und eine Traumlocation, an der ich gerne einmal spielen möchte – aber das halte ich jetzt noch geheim … bisher hat das ja gut funktioniert. ;)
Kannst du uns eine Kostprobe deiner Musik geben?

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Saxophonist Hubert Fersterer
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