Künstler der Woche

Interview mit Eliza Ruppel

Künstler der Woche: Eliza Ruppel

Von der kleinen Zuschauerin zur gefeierten Künstlerin: Bei „Das Supertalent“ erlebte Eliza ihren magischen Moment – den goldenen Konfettiregen. Als der goldene Buzzer gedrückt wurde, wusste sie, dass sich all die Jahre voller Disziplin, Schweiß und harter Arbeit gelohnt haben. Jetzt überrascht sie mit einer neuen Showeinlage: dem „Aperitif im Verbiegen“. Wie das aussieht, seht ihr im Video.

Hallo Eliza. Wie geht es dir?
Hallo, vielen Dank für die lieben Fragen – mir geht es sehr gut. Ich bin gerade auf Tour und genieße es sehr, so viele unterschiedliche Menschen, Orte und Bühnen kennenzulernen
Du arbeitest als Kontorsionistin, auch Schlangenfrau genannt – wie kamst du dazu?
Als kleines Mädchen war ich mit meiner Mama im Zirkus, und da passierte etwas, das ich nie vergessen habe: Auf der Bühne war eine wunderschöne Kontorsionistin – sie trug ein weißes Kostüm, vielleicht war sie eine Meerjungfrau oder irgendwas Magisches, das weiß ich gar nicht mehr so genau. Aber ich weiß noch ganz genau, wie sie sich bewegt hat – so elegant, so anmutig und so unfassbar verbogen. Ich war total verzaubert. Ich habe meine Mama am Arm gewackelt und gesagt: „Mama, ich will genau das! Ich will auch sowas machen!“ Und ab da hat sie angefangen, mit mir zu trainieren. Das war der Anfang von allem.
Du bist unfassbar gelenkig – ist das reine Übungssache oder auch genetische Veranlagung?
Ich denke, es ist eine Mischung. Ein Teil ist sicher genetisch – manche Menschen bringen von Natur aus eine größere Beweglichkeit mit. Aber das allein reicht nicht. Es steckt sehr viel tägliches Training und Körperarbeit dahinter. Technik, Disziplin, Körpergefühl – all das muss man entwickeln. Gelenkig zu sein ist das eine, aber den Körper dabei gesund und stark zu halten, ist genauso wichtig.
Du bietest ganz unterschiedliche Shows an. Wie entwickelst du diese und woher kommen die Ideen dazu?
Viele meiner Shows entstehen in enger Zusammenarbeit mit dem Kunden. Jede meiner Performances ist maßgeschneidert – ich passe Bewegung, Musik, Kostüm und Stimmung individuell an das Event und die Wünsche des Kunden an. Das ist mir total wichtig, weil jede Show so einzigartig wird wie das Publikum selbst. Und die anderen Shows entstehen oft aus kreativen Momenten im Alltag – aus Musik, aus Bildern im Kopf, manchmal auch einfach aus einem Gefühl. Manchmal probiere ich im Training etwas Neues aus, und daraus entwickelt sich plötzlich eine ganze Geschichte. Inspiration ist überall – man muss nur hinschauen und fühlen.
Du bist bei deinen Auftritten teilweise in schwindelerregenden Höhen unterwegs – wie viel Mut gehört zu deiner Kunst und wie trainiert man sich die Angst vor der Höhe ab?
Tatsächlich – ich habe Höhenangst! Das überrascht viele, aber es stimmt. Höhenangst kann man aber abtrainieren. Ich habe zum Beispiel angefangen, regelmäßig in Kletterhallen zu trainieren. Dort ist alles gesichert, und man kann sich Stück für Stück an die Höhe gewöhnen, ohne sich dabei unsicher zu fühlen. Trotzdem ist es natürlich jedes Mal eine Herausforderung. Es braucht Mut – und vor allem Kraft. Denn in der Höhe ist nicht nur Beweglichkeit gefragt, sondern auch viel Körperspannung und Stabilität. Ich trainiere daher auch gezielt meine Muskulatur, besonders in den Armen und im Rumpf, damit ich mich sicher halten kann. Nur mit einer starken körperlichen Basis kann ich mich oben frei bewegen.
Du bist weltweit in Fernsehshows, Zirkusdarbietungen, Filmen und Galas unterwegs. Welche Art von Auftritten macht dir am meisten Spaß?
Jede Bühne ist für mich auf ihre eigene Weise besonders – nicht wegen der Größe oder der Technik, sondern wegen der Menschen. Es ist dieser besondere Moment, wenn man spürt, dass man das Publikum erreicht – dass eine Verbindung entsteht. Man sagt ja: Der Künstler lebt vom Applaus – und das stimmt. Dieser Moment, wenn Stille einkehrt und danach der Applaus aufbrandet – das berührt mich jedes Mal aufs Neue. Und manchmal sind es gerade die intimeren, kleineren Bühnen, die diese Magie ganz intensiv spürbar machen. Für mich zählt nicht die Größe der Bühne, sondern die Energie, die entsteht.
Wo wir schon bei großen Auftritten sind: Welcher Auftritt ist dir besonders in Erinnerung geblieben?
Definitiv mein Auftritt beim Supertalent – das war einfach magisch. Ich hatte eine sehr emotionale Performance gezeigt und direkt danach bekam ich von Bruce Darnell den Goldenen Buzzer. Dieser Moment, als der goldene Konfettiregen auf mich herunterfiel, das Publikum jubelte und ich diesen Stern überreicht bekam – das war einfach überwältigend. In diesem Augenblick wusste ich: all die Jahre Training, die Träume, die Disziplin – es hat sich gelohnt. Direkt ins Finale zu kommen war natürlich ein riesiges Highlight. Aber vor allem war es dieses Gefühl, berührt zu haben und selbst berührt worden zu sein. Das trage ich bis heute in mir.
Kannst du uns dein Lieblingskunststück zeigen?
Ich habe mich entschieden, euch einen kleinen Einblick in meine „Aperitif im Verbiegen“-Show zu geben. So etwas habe ich selbst vorher noch nie gesehen – ich hatte zwar immer dieses klassische Cocktailkleid im Kopf, aber dann dachte ich: Hey, ich kann mich verbiegen, ich habe zwei Arme frei – warum nicht im Verbiegen servieren? Ich liebe es, Menschen eine Freude zu machen, sie zu überraschen – und so ist diese etwas andere, charmante Showidee entstanden.

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Eliza Ruppel Schlangenfrau
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