Künstler der Woche
Interview mit Bauchredner Frank Lorenz

Hallo Frank, fangen wir ganz von vorne an. Wie bist du zum Bauchreden gekommen?
Die Kunst des Bauchredens hat mich seit meiner Kindheit immer begeistert und interessiert.
Ich habe mir bereits als 12-Jähriger die ersten Puppen aus großen Schaumgummibällen selbst gebastelt – nicht besonders schön, aber es hat funktioniert. Erst viel später, um genau zu sein im Jahr 2005, habe ich die ersten professionellen Puppen in meine Kinderzaubershow eingebaut und diese Kunst später auch dem Erwachsenenpublikum präsentiert. Beigebracht habe ich mir das übrigens alles selbst – mit viel Fleiß und unzähligen Stunden vor dem Spiegel.
Ich habe mir bereits als 12-Jähriger die ersten Puppen aus großen Schaumgummibällen selbst gebastelt – nicht besonders schön, aber es hat funktioniert. Erst viel später, um genau zu sein im Jahr 2005, habe ich die ersten professionellen Puppen in meine Kinderzaubershow eingebaut und diese Kunst später auch dem Erwachsenenpublikum präsentiert. Beigebracht habe ich mir das übrigens alles selbst – mit viel Fleiß und unzähligen Stunden vor dem Spiegel.
Deine Figuren haben alle ihren eigenen Charakter, wie entwickelst du diese Persönlichkeiten?
Ich habe zum Glück einen sehr guten Puppenbauer aus Dänemark, der meine Ideen perfekt umsetzt. Da ich auch Bauchsänger bin, habe ich beispielsweise von diesem Puppenbauer sogenannte „Lookalike-Puppen“, die Musikgrößen wie P. Maffay oder M.M. Westernhagen sehr ähneln. Mit diesen Puppen singe ich dann live (natürlich ohne erkennbare Mundbewegung) deren alte Klassiker – soweit ich weiß, ist das in Deutschland einzigartig.
Wie viel Frank Lorenz steckt in deinen Puppen und umgekehrt?
Auf jeden Fall meine rechte und manchmal auch meine linke Hand! Nein, Spaß beiseite: Wie schon erwähnt, ist es ein ziemlich langwieriger Prozess mit viel Teamarbeit, um solche Puppen entstehen zu lassen. Ich habe aber auch Puppen „von der Stange“, wenn man das so sagen kann. Mein Affe Charly zum Beispiel, der mittlerweile zu meinem Markenzeichen geworden ist und mich von Anfang an begleitet, stammt von einem bekannten Puppenbauer aus den USA. Bei mir ist es tatsächlich so, dass ich die Puppe erst in den Händen halten muss, um festzustellen, ob ich überhaupt mit ihr arbeiten kann. Wenn das der Fall ist, entwickle ich für diesen Charakter erst die Story und das Wesen.
Was ist die größte Herausforderung beim Bauchreden auf der Bühne und was genau ist Bauchsingen?
Ich bin der Meinung, dass die Kunst des Bauchredens eine hohe Konzentration erfordert.
Ganz wichtig ist ein gut durchdachter, kurzweiliger und vor allem lustiger Dialog! Außerdem ist es wie beim „normalen Gesang“ enorm wichtig, auf die Stimme zu achten. Eine Erkältung oder Heiserkeit kann einen Totalausfall bedeuten, das möchte man als hauptberuflicher Bauchredner natürlich unter allen Umständen vermeiden. Mir ist es immer sehr wichtig, meinen Puppen ein scheinbar echtes Eigenleben einzuhauchen. Das fängt schon damit an, dass meine Puppen neben mir auf einer Kiste oder meinem Schoß sitzen. Ich finde nichts schlimmer – und das habe ich leider schon bei manchen Kollegen gesehen –, wenn die Puppe einfach freihängend in der Luft baumelt. Ebenso sollte es so sein, dass – wenn ich mich schon Bauchredner nenne – KEINE Lippenbewegungen zu sehen sind. Alles andere zerstört die Illusion eines Duetts auf der Bühne. Man sagt, Bauchsingen ist die Königsdisziplin der Bauchrednerkunst und erfordert natürlich einiges an Übung. Voraussetzung dafür ist auf jeden Fall eine gewisse Begabung beim eigentlichen Gesang.
Ganz wichtig ist ein gut durchdachter, kurzweiliger und vor allem lustiger Dialog! Außerdem ist es wie beim „normalen Gesang“ enorm wichtig, auf die Stimme zu achten. Eine Erkältung oder Heiserkeit kann einen Totalausfall bedeuten, das möchte man als hauptberuflicher Bauchredner natürlich unter allen Umständen vermeiden. Mir ist es immer sehr wichtig, meinen Puppen ein scheinbar echtes Eigenleben einzuhauchen. Das fängt schon damit an, dass meine Puppen neben mir auf einer Kiste oder meinem Schoß sitzen. Ich finde nichts schlimmer – und das habe ich leider schon bei manchen Kollegen gesehen –, wenn die Puppe einfach freihängend in der Luft baumelt. Ebenso sollte es so sein, dass – wenn ich mich schon Bauchredner nenne – KEINE Lippenbewegungen zu sehen sind. Alles andere zerstört die Illusion eines Duetts auf der Bühne. Man sagt, Bauchsingen ist die Königsdisziplin der Bauchrednerkunst und erfordert natürlich einiges an Übung. Voraussetzung dafür ist auf jeden Fall eine gewisse Begabung beim eigentlichen Gesang.
Was war dein kuriosester oder lustigster Moment auf der Bühne?
Der wahrscheinlich bekannteste Klassiker: Ich bin tatsächlich einmal bei der Verabschiedung rückwärts von der Bühne gestürzt. Ich habe dabei einen ungewollten Rückwärtssalto hingelegt – das Publikum dachte allerdings, dieser Abgang gehöre zur Show. Bis auf ein verdrehtes Knie ist zum Glück alles gut ausgegangen!
Hast du eine Lieblingsfigur und wenn ja, warum gerade sie?
Wie bereits erwähnt, ist mein Affe Charly mein Markenzeichen und von Anfang an an meiner Seite. Charly ist für mich wie ein Kostüm – ich schlüpfe hinein und bin direkt in meiner Rolle. Mit ihm durfte ich schon so viele schöne Dinge erleben, unter anderem auch den ein oder anderen TV-Auftritt. Vom Alter gezeichnet wäre es eigentlich an der Zeit, ihn auszutauschen, aber das bringe ich einfach nicht übers Herz. Das mag für Außenstehende merkwürdig klingen, aber man baut im Laufe der Jahre tatsächlich eine Art Beziehung auf – auch wenn es „nur“ eine Puppe ist.
Wie sieht ein typischer Arbeitstag bei dir aus und wie viel Zeit steckt hinter einer Show?
Mein Arbeitstag beginnt mit dem Einpacken der Requisiten, wie beispielsweise den Puppen, benötigtem Equipment, gegebenenfalls Technik, Musikeinspielern und Headset-Mikrofon.
Dann wird alles in den Bulli verladen. Je nachdem, wo die Reise hingeht, kann es sein, dass ich für nur 20 Minuten Show bis zu 10 Stunden unterwegs bin. Anschließend übernachte ich in einem Hotel und am nächsten Morgen geht es im besten Fall direkt zur nächsten Veranstaltung oder wieder nach Hause. Für kurze Galashows entwickelt sich mit der Zeit eine gewisse Routine. Anders ist es bei abendfüllenden Soloshows – dafür bastelt man oft mehrere Monate an einem unterhaltsamen Programm. Zwei Stunden lang das Publikum gut zu unterhalten und es immer wieder zum Lachen zu bringen, ist nämlich gar nicht so einfach!
Dann wird alles in den Bulli verladen. Je nachdem, wo die Reise hingeht, kann es sein, dass ich für nur 20 Minuten Show bis zu 10 Stunden unterwegs bin. Anschließend übernachte ich in einem Hotel und am nächsten Morgen geht es im besten Fall direkt zur nächsten Veranstaltung oder wieder nach Hause. Für kurze Galashows entwickelt sich mit der Zeit eine gewisse Routine. Anders ist es bei abendfüllenden Soloshows – dafür bastelt man oft mehrere Monate an einem unterhaltsamen Programm. Zwei Stunden lang das Publikum gut zu unterhalten und es immer wieder zum Lachen zu bringen, ist nämlich gar nicht so einfach!
Kannst du uns Charly vorstellen?