Künstler der Woche

Interview mit Kai Otten

Künstler der Woche: Kai Otten
Dominic Heild

Kai verbindet Gitarre mit Vinyl-DJing – ein Konzept, das Live-Sound und analoge Ästhetik vereint. Sein Ziel: Musik schaffen, die präsent ist, ohne sich aufzudrängen. Atmosphäre statt Lautstärke. So entstand sein einzigartiges Setup – organisch, visuell spannend und musikalisch vielseitig. Mehr über Kai, was ihn inspiriert, wer in geprägt hat, lest ihr hier im Interview.

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Hallo Kai, dein Markenzeichen ist die Kombination aus Gitarre und Vinyl-DJ. Wie kamst du auf diese Idee?
Ich wollte ein Hintergrundmusik-Act sein, der immer da ist, wenn er gebraucht wird – präsent, aber nie aufdringlich. Musik, die Atmosphäre schafft, ohne sich in den Vordergrund zu drängen. Die Idee war dann, diese Musik mit einem visuellen Element zu verbinden, das dezent auffällt und gleichzeitig neugierig macht. So entstand das Konzept, Gitarre und Vinyl zu kombinieren – organischer Live-Sound trifft auf die analoge Ästhetik der Schallplatte.
Meine Platten sind bunt, individuell gestaltet und enthalten eigens produzierte Backingtracks. Jede ist ein Unikat und ermöglicht es mir, stilistisch durch verschiedene Klangwelten zu reisen – von Café del Mar-Chillout über Bossa Nova bis hin zu sanftem Jazz. Dadurch bleibt der Abend abwechslungsreich, weil nicht ausschließlich die Gitarre im Vordergrund steht. Auch optisch funktioniert das Setup wunderbar: Die Gäste kommen leicht ins Gespräch, fragen nach meinem Equipment und erleben Musik als etwas, das live entsteht. Ein großer Teil meiner Musik bei Veranstaltungen besteht aus Improvisation – das macht jeden Auftritt einzigartig. Dieses Konzept begleitet mich nun seit über 15 Jahren und funktioniert immer noch großartig.
Was ist dein aktuelles Lieblingsstück?
Mein aktuelles Lieblingsstück heißt „Area 51“. Am Ende des Videos gibt es eine kurze Kostprobe davon, um einen Eindruck meines Sounds zu vermitteln.

Was inspiriert dich beim Komponieren am meisten?
Oft sind es Stimmungen – Licht, Bewegung, Orte, Begegnungen. Manchmal ist es auch nur ein Geräusch, das mich triggert. Ich liebe es, Sounds aus dem Alltag aufzunehmen und daraus musikalische Texturen zu bauen. Inspiration kann für mich eine vorbeifahrende Bahn genauso sein wie ein Sonnenuntergang am Rhein. Auch die Möglichkeit, live zu improvisieren, ist für mich eine große Inspirationsquelle – die Musik darf sich dabei organisch entwickeln.
Wie würdest du deinen Sound in drei Worten beschreiben?
Warm. Fließend. Cinematisch.
Welche Künstler haben dich geprägt?
Da gibt’s viele. Gitarristen wie Pat Metheny, Dominic Miller oder Earl Klugh haben mich stark beeinflusst – sowohl technisch als auch in der Art, wie sie Stimmung transportieren. Elektronisch und atmosphärisch finde ich Künstler wie Bonobo, Nils Frahm oder die Klassiker von Café del Mar inspirierend, besonders im Chillout- und Lounge-Bereich. Auch Smooth Jazz spielt eine große Rolle für mich, weil er Eleganz und Leichtigkeit mit musikalischem Tiefgang verbindet. Ich mag Künstler, die Genres nicht als Grenzen, sondern als Spielfläche sehen – genau das versuche ich auch in meinem Setup umzusetzen.
Welches Konzert ist dir unvergesslich geblieben und warum?
Ein Gig am Strand von Ibiza – der Himmel war noch leicht rosa vom Sonnenuntergang, und plötzlich war alles im Flow: die Musik, die Leute, das Meer. Ich habe gemerkt, dass Musik manchmal mehr verbindet, als man erklären kann. Diese Energie trage ich bis heute in mir.
Wenn du ein neues Stück entwickelst – beginnst du eher mit einer Melodie, einem Rhythmus oder wie startest du?
Meistens mit einem Gefühl. Danach kommt oft ein Groove oder ein Sound, der das Gefühl einfängt. Die Gitarre ist dabei oft das Zentrum, aber ich experimentiere auch viel mit Vinyl-Samples oder Field Recordings. Ich baue Schicht für Schicht auf, bis daraus ein Klangbild entsteht, das mich trägt. Auch die Improvisation spielt hier eine große Rolle – oft entwickelt sich ein Stück erst live aus spontanen Ideen.
Gibt es ein musikalisches Ziel oder Projekt, das du dir noch erfüllen möchtest?
Ich arbeite gerade an einem audiovisuellen Konzept, bei dem Musik, Licht und Bewegung in Echtzeit miteinander reagieren – also eine Art Live-Cinema-Performance. Außerdem möchte ich ein Album produzieren, das vollständig auf Field Recordings aus verschiedenen Städten basiert – quasi eine musikalische Weltreise in Sound.

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