Künstler der Woche

Interview mit Quintense

Künstler der Woche Quintense

Quintense begeistern ganz ohne Instrumente - allein die Stimme zählt. Wieso ihnen das so gut gefällt, erzählen sie im heutigen Interview.

Hallo zusammen! Wie habt ihr euch gefunden?
Hallo! Unsere Sopranistin Sabrina suchte für eine Zwischenprüfung Sänger, die mit ihr zusammen ein Ensemblestück singen. Wir kannten uns vorher alle lose aus dem Studium. Weil uns die Proben und die Prüfung total viel Spaß gemacht haben, beschlossen wir, weiterhin zusammen zu singen. Den entscheidenden Anstoß zum Schritt in die große weite Welt gab uns aber ein inzwischen sehr gut befreundeter Dozent, der selbst sehr erfolgreich in der A-Cappella-Welt unterwegs war und ist.
Was ist für euch das Faszinierende an A-Cappella?

"Kein Instrument ist so intim wie die menschliche Stimme."

Kein Instrument ist so intim wie die menschliche Stimme. Sie schafft es, Menschen zu berühren und zu bewegen. Wenn nun fünf Stimmen zusammenwirken, ist die Musik umso näher am Publikum. Für uns als Sänger gilt das genauso. Wir sind zwar fünf unterschiedliche Stimmen und jeder hat seinen eigenen Part, seine oder ihre eigene Melodie, trotzdem funktionieren wir in unserer Musik nur zusammen. Dass fünf verschiedene Instrumente wie eines klingen, schafft nur A-Cappella-Gesang, und das ist für uns und für die Zuhörer das Faszinierende daran.
Ihr habt bereits an verschiedenen A-Cappella-Wettbewerben teilgenommen - ​gibt es in diesem Genre große Konkurrenz?
Konkurrenz ist an dieser Stelle das falsche Wort. Die A-Cappella-Szene gehört zu den Gemeinschaften, in der sich gegenseitig sehr viel gegönnt wird. Selbst bei Wettbewerben (ein Konzept, das für die Musik immer einen faden Beigeschmack hat) ist der Umgang miteinander sehr freundlich.
Als wir angefangen haben, uns in der Szene zu orientieren, waren wir erstaunt, wie viele Gruppen es gibt, die nicht nur lokal aktiv sind. Die Zahl der wirklich ambitionierten Vocal Bands in Deutschland ist aber überschaubar. Und da ja innerhalb der Szene verschiedene Musikrichtungen vertreten sind, ist es aktuell vermutlich vergleichsweise leicht, seine eigene Nische zu finden.
Ihr habt alle Schulmusik studiert. Gibt es noch Ambitionen, Schülern den Unterschied zwischen C-Dur und A-Moll beizubringen oder doch lieber Quintense?
Einmal Pädagoge, immer Pädagoge! (lacht) In der Tat haben sich durch Quintense Türen geöffnet, von denen wir vorher gar nicht wussten, dass es sie gibt. Zwar können wir uns alle vorstellen, irgendwann an Schulen zu landen, jedoch ist diese Perspektive gerade zweitrangig. Wir alle können uns in der Band künstlerisch und kreativ entfalten, was sehr dazu beiträgt, dass wir alle einen großen Teil unserer Zeit für die Band aufwenden und dass wir uns wünschen, dies auch für sehr viele Jahre tun zu können.
Zwei von euch sind auch Beatboxer. Wie funktioniert das eigentlich?

"Bei banddienlichem Beatboxen geht es oft darum, ein Schlagzeug möglichst originalgetreu zu imitieren."

Das Prinzip des klassischen Beatboxens ist simpel: Man versucht meist solistisch, nur mit den Möglichkeiten der Stimme und sämtlicher Artikulationswerkzeuge wie z.B. Zunge und Lippen dicke Beats und außergewöhnliche Sounds zu erzeugen. In einer Band und so auch bei uns ist die Funktion angepasst: Hier geht es oft darum, ein Schlagzeug möglichst originalgetreu zu imitieren und musikdienlich zu beatboxen. Die Konsonanten p (Bass), k (Snare) und z (Hi-Hat) sind dafür ein guter Startpunkt, von dem es dann in differenziertere Richtungen weitergeht. Man könnte Bücher über dieses Thema schreiben (was auch schon geschehen ist), aber das sind die Basics.
Könnt ihr ​uns eine kleine Einführung in die Kunst des A-Cappella ​und Beatboxen geben?

3 Fotos

Quintense Auftritt
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