Künstler der Woche
Interview mit Nepo Fitz

Hallo Nepo, was hat dich auf die Bühne getrieben?
Man könnte sagen, ich bin auf der Bühne groß geworden. Meine Eltern waren ständig auf Tour, Künstler gingen bei uns ein und aus, und selbst Familienfeiern waren eher Festivals. Keine schlecht abgelesenen Gedichte, sondern richtige Kracher. Schon damals hat mich fasziniert, wie eine Bühne Menschen zusammenbringt und besondere Momente schafft, die hängen bleiben.
Wann hast du dich entschlossen, dein Hobby zum Beruf zu machen?
Einen klaren Schnitt zwischen Hobby und Beruf gab’s bei mir eigentlich nie. Kunst und Bühne waren bei uns zu Hause genauso normal wie Frühstück. Mit 13 habe ich Klavierspielen und Singen angefangen, und mit 14 stand ich schon in Clubs auf der Bühne. Meine Familie hat mich immer unterstützt, ob durch gemeinsame Projekte oder einfach ihren Zuspruch. So habe ich nicht nur die Freude an Live-Auftritten gefunden, sondern auch gelernt, wie man das Ganze drum herum auf die Beine stellt – von der Tourplanung bis zur Technik.
Gibt es eine „Paradedisziplin“?
Ich liebe es, auf der Bühne all meine Leidenschaften zu verbinden: Musik, Humor, Geschichten erzählen, spontane Ideen – und immer wieder Neues auszuprobieren. Hinter der Bühne packe ich auch gern selbst an, ob bei der Planung, Organisation oder Produktion. Für mich gehört das alles dazu, weil erst das den Raum schafft für die großen Momente auf der Bühne.
Wie kommt die Kombination beim Publikum an?
Das Publikum mag die Abwechslung: Musik und Texte, Ernst und Humor, volle Energie und dann wieder leise Momente. Das hält den Abend lebendig – und genau das ist mir wichtig. Manche Zuschauer fragen mich nach der Show: „Woher nimmst du die Energie?“ Meine Antwort ist immer: „Von Ihnen!“ Ein Journalist hat mich mal ‚eine Mischung aus Godzilla und Rumpelstilzchen genannt. Das passt ganz gut. Meine Shows sind direkt, intensiv und haben immer eine Portion kontrolliertes Chaos.
Gibt es einen besonders erinnerungswürdigen Auftritt?
Ein Firmenevent, das mir besonders in Erinnerung geblieben ist, war vor Schichtarbeitern einer Papierfabrik. Die saßen anfangs mit verschränkten Armen da – und eine Viertelstunde später standen alle auf den Tischen. Der Chef meinte hinterher: „Du werkelst ja stärker als unsere Maschinen!“ Solche Momente zeigen mir immer wieder, warum ich diesen Weg gewählt habe: Weil ich es liebe, Menschen zu erreichen und gemeinsam mit ihnen etwas Besonderes zu schaffen.
Wie bereitest du dich vor?
Meine Vorbereitung hat sich über die Jahre verändert. Früher hatte ich thematisch aufgebaute Programme mit festen Abläufen – besonders auf Kleinkunstbühnen. Heute bin ich durch die vielen geschlossenen Events flexibler unterwegs: Mit einem großen Repertoire aus Songs, Beiträgen und spontanen Live-Ideen stelle ich den Mix direkt vor Ort zusammen, der für den Moment am besten passt. Das Wichtigste ist, dass im Hintergrund alles läuft: Technik, Einspieler, Abläufe. Dank der eingespielten Zusammenarbeit mit meinem Team klappt das reibungslos. So kann ich mich voll auf den Moment einlassen. Und genau darum geht’s für mich: Etwas zu schaffen, das nicht nur das Publikum, sondern auch mich selbst inspiriert. Eine Erfahrung, die überrascht, verbindet und voller Energie neue Ideen mitgibt – für alle, die dabei sind.
Kannst du uns einen Einblick in dein Programm geben?