Künstler der Woche

Interview mit Daria and the Groove Foundation

Künstler der Woche: Daria and the Groove Foundation

"Wir wollen Musik spielen, die uns selbst beeinflusst hat - Musik, die wir lieben", so das Motto der Kölner Band Daria and the Groove Foundation. Teils gefühlvoll, teils kräftig mischt die Retroband Soul, Funk und Jazz und holt damit eine fast schon verstaubte Musikära ins heute, ohne auch nur ein Stück Authentizität auf dem Weg zu lassen. Über Musik vergangener Zeiten und einen Anruf, der alles veränderte.

Hallo Daria, Marco, Josh, Konrad, Julius und Marius - die Ursprünge eurer Band liegen an der Musikhochschule Arnheim – wie kam es zu eurer Gründung?
Hallo Jakob. Ursprünglich kam die Idee von Daria und Marco.
Daria und Marco: wir haben früher öfters Soulklassiker im Duo gespielt, wollten aber auch schon immer unsere liebsten Soul- und Funksongs mit Band spielen. Das ist einfach nochmal etwas ganz anderes, wenn man eine ganze Truppe samt Bläsern im Rücken hat. Also haben wir damals, wir schreiben übrigens den Sommer 2019, überlegt, wen wir dafür ins Boot holen wollen. Ehe wir überhaupt eine richtige Konstellation hatten, kam schon der erste Anruf. Man fragte uns, ob wir in drei Tagen als Vorband für Tom Jones spielen wollen. Wir hatten also schon einen Auftritt an der Angel, bevor es uns offiziell gab. Das war natürliche eine einmalige Chance. Wir haben also alle unsere Termine abgesagt und fleißig geprobt, um fit für Tom Jones zu sein. Ein genialer Anfang.
Kurz zu eurem ersten Konzert - ihr hattet euch also gerade erst zusammengefunden und auf einmal folgt ein Auftritt vor dreitausend Leuten. Was war das für ein Gefühl?
Wir waren logischerweise alle ziemlich aufgeregt. Zu allem Überfluss haben uns die Zuschauer vor dem Konzert auch noch ausgebuht, weil sie direkt mit Tom Jones gerechnet hatten - wir waren schließlich nur die Vorband. Als uns am Ende unseres kurzen Auftritts von einer gigantischen Menschenmenge „Zugabe“ entgegen gerufen wurde, waren wir alle ziemlich überwältigt. Es war, wie schon gesagt, wirklich der perfekte Start für so eine junge Band wie uns.
Zu eurer Musik - ihr habt euch auf den Soul der 60er und 70er spezialisiert. Warum genau diese Musikära? Sitzen dann nicht nur Oldies im Publikum?
Es stimmt schon, dass unser Publikum vergleichsweise eher älter ist. Dennoch gibt es auch viele junge Leute, die auf diese Musik stehen. Wir lieben diese Zeit in der Musikära einfach. Die Songs transportieren wahnsinnig viel Gefühl, lassen viel Platz für eigene Interpretationen und sind musikalisch unglaublich interessant. Ich glaube man merkt schon, wie sehr uns diese Musik begeistert und dann ist es auch egal wie alt die Songs oder das Publikum sind.
Und hört ihr privat auch andere Musik?
Auf jeden Fall. Aber ich würde sagen, dass wir größtenteils schon Musik hören, die ihre Wurzeln irgendwo im Soul, Funk oder Jazz haben, wie z.b. Robert Glasper, Jacob Collier, Lianna La Havas oder Tom Misch. Generell ist es immer schwer Genregrenzen zu ziehen. Besonders interessant und spannend wird's da, wo mehrere Einflüsse aufeinander treffen.
Wofür werdet ihr vor allem gebucht und wo tretet ihr am liebsten auf?
Am liebsten spielen wir konzertant, also nicht im Hintergrund, sondern in Konzertatmosphäre vor stehendem oder auch vor sitzendem Publikum - vorausgesetzt natürlich sie können am Ende die Stühle wegschmeißen und es wird getanzt.
Daria, du bist alleine unter 6 Jungs. Wünschst du dir manchmal auch weibliche Unterstützung in der Band?
Wir sind alle sehr gut befreundet und ich vergesse tatsächliche manchmal, dass ich die einzige Frau bin. Das ist aber in meinem Beruf nicht immer so. Oft bin ich davon genervt, dass die Musikbranche so Männerdominiert ist. Ich stehe meistens nur mit Männern auf der Bühne und auch hinter der Bühne arbeiten oft mehr Männer als Frauen. Ich glaube es liegt daran, dass weibliche Vorbilder fehlen und junge Mädchen sich eher für andere Instrumente oder Hobbies entscheiden. Also, falls hier junge Eltern mitlesen: bitte schickt doch eure Töchter mal zum Bass- oder Schlagzeug Unterricht, das sind auch ziemlich coole Instrumente.
Mit welcher Künstlerin oder welchem Künstler, noch lebend oder bereits verstorben, würdet ihr am liebsten Mal auf der Bühne stehen?
Auf jeden Fall mit Aretha Franklin, sie war einfach eine Göttin!
Welcher Auftritt ist euch besonders in Erinnerung geblieben?
Unser erster konzertanter Auftritt im Juli 2021 bei den Gezeitenkonzerten in Ostfriesland. Nach einer so langen Pause hat sich dieses Konzert wie eine Erlösung angefühlt. Wir haben uns wirklich die Seele aus dem Leib gespielt und haben ebenso viel vom Publikum zurückbekommen. Ich glaube alle sind dankbar, dass es wieder losgeht und wir hoffen natürlich alle, dass jetzt auch so bleibt.
Zum Schluss: Könnt ihr uns eine kleine Kostprobe geben?

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