Perfekt geplant!

Trauerfeier planen: Abschied nehmen für immer

Beerdigung organisieren
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Wenn ein geliebter Mensch stirbt, gilt es nicht nur mit der Trauer und dem Verlust umzugehen, sondern auch, die Bestattung zu organisieren. Falls der Verstorbene nicht schon Anweisungen für die eigene Beerdigung hinterlegt hat, gibt es etliche Aspekte, die beachtet und geplant werden müssen.

Soll es eine stille Beisetzung oder eine Feier mit Leichenschmaus geben? Wird ein Redner ein paar schöne Worte sagen? Soll Trauermusik gespielt werden? Und wenn ja, mit Gesang oder lieber nur instrumental? Viele Fragen, auf welche die Hinterbliebenen wohl erstmal keine Antworten haben.
Wir haben eine kleine Checkliste mit den wichtigsten Punkten zusammengestellt, um den Abschied etwas leichter zu machen:

  • Bestattungsunternehmen beauftragen
    Hier lohnt sich auf jeden Fall ein Vergleich, da die Preise doch stark variieren können. Ggf. hat der Verstorbene eine Bestattungsverfügung mit seinen Wünschen bezüglich der Beerdigung hinterlassen.
  • Ordner mit wichtigen Unterlagen anlegen
    Für die Abwicklung der Beisetzung sind folgende Dokumente notwendig: Personalausweis, Geburtsurkunde, ggf. Heiratsurkunde, Scheidungspapiere.
  • Kirche, Friedhof oder Trauerhalle auswählen
    In Deutschland gibt es das sog. Bestattungsgesetz, nach dem Verstorbene auf einem Friedhof beigesetzt werden müssen; Ausnahmen gibt es selten, im Normalfall nur bei Seebestattungen.
  • Sarg bzw. Urne aussuchen
    Je nach Art der Bestattung fallen auch die Preise für den Sarg oder die Urne unterschiedlich aus. Auch hier lohnt sich ein Vergleich.
  • Termin für Trauerfeier festlegen & Gäste informieren
    In der Regel wird hierfür eine Traueranzeige geschaltet und Trauerkarten verschickt. Dies übernehmen oft auch die Bestattungsunternehmen, insofern vereinbart.
  • Ablauf der Beisetzung mit Pfarrer oder Trauerredner besprechen
    Die Wahl eines Trauerredners wird zunehmend beliebter, da sich diese viel Zeit nehmen, um eine sehr persönliche Abschiedsrede vorzubereiten. So wird auf das Leben des Verstorbenen eingegangen, von Anekdoten und bewegenden Momenten erzählt und ein gebührender Abschied gestaltet.
  • Trauermusik und Blumenschmuck organisieren
    Die Beisetzung musikalisch zu untermalen ist für Hinterbliebene meist sehr wichtig. Oft wird das Lieblingslied des Verstorbenen vorgetragen oder die Beisetzung wird instrumental von einem Trompeter oder Dudelsackspieler abgerundet.
  • Leichenschmaus planen
    Egal, ob zuhause, im Restaurant oder im Grünen - es sollte eine lockere, ungezwungene Atmosphäre herrschen, in der sich die Gäste über den Verstorbenen austauschen können.
  • Grabstein & Grabpflege
    Insofern es sich nicht um eine Urnenbestattung handelt, muss die Grabpflege organisiert werden und falls gewünscht ein Grabstein. Hierfür wird ein Steinmetz beauftragt.
  • Formalitäten erledigen
    So unangenehm es auch ist, es muss dennoch gemacht werden: sämtliche Verträge, wie Mietvertrag, Telefon, Versicherungen müssen gekündigt werden (Sterbeurkunde in Kopie nicht vergessen!) und auch das Finanzamt und ggf. weitere relevante Behörden müssen informiert werden.
  • Eine Beerdigung zu organisieren ist für die Hinterbliebenen ein schwere Aufgabe, jedoch ermöglicht sie auch, durch eine individuelle Bestattung persönlich Abschied zu nehmen. So bleibt den Angehörigen oft ein schöne Trauerfeier in Erinnerung, an die sie später mit einem guten Gefühl zurückdenken können.

Flashlight

Was sollte bei einer Trauerfeier beachtet werden?

Kathrin Jerusalem
5 von 5 Sternen
(1)
Redner/Moderator, Redner
Standort:
Heidelberg(DE)

Eine Trauerfeier ist für die Lebenden, die Über-lebenden, die Hinter-bliebenen. Der Tod eines Menschen hinterlässt eine Wunde, somit ist eine Trauerfeierist im besten Fall ein Wundverband, der diese Wunde abdeckt und darunter Heilung ermöglicht. Das Erinnern an das Leben, das Lebendig-gewesen-sein eines Menschen kann die Schwere des Verlustes leichter machen. Sich gemeinsam Erinnern heißt auch gemeinsam Tragen, sich gegenseitig stützen, sich miteinander trösten. Was einen Menschen ausgemacht hat, was einen Menschen besonders machte, was uns hilft, sich dieses Menschen gut zu erinnern – dies alles sind Bausteine, aus denen sich eine Trauerfeier ergeben kann und sollte. Es geht gerade nicht darum, Konventionen zu erfüllen, es sollte keine Rolle spielen „Was sagen dann die Leute?“. Und so kann und sollte eine Beerdigung so individuell wie möglich gestaltet werden, denn kein Mensch gleicht dem anderen, sodass es dafür kein allgemeingültiges Patentrezept geben kann. Eine Trauerfeier ist dann gelungen, wenn die trauernden Lebenden Trost finden im Erinnern an das Lebendigsein des Verstorbenen. Dem muss Raum gegeben werden.

Peter Vanzo
Redner/Moderator, Trauerredner
Standort:
München(DE)

Die nächsten Angehörigen sollten hinsichtlich der Feierlichkeit einerseits den Wunsch der verstorbenen Person berücksichtigen und gleichzeitig eine Form wählen, die auch den Trauernden gerecht wird. Beachten Sie, dass fast alle Friedhöfe einen zeitlich begrenzten Rahmen für den Aufenthalt in der Halle vorgeben. Bei einer längeren Dauer (mehrere Musikstücke, mehrere Redner) sollte eine Doppelzeit gebucht werden oder man verlegt die Ansprachen der Gastredner an die Grabstelle, sofern eine Beisetzung am selben Tag angedacht ist. Bedenken Sie bitte, dass es viele Möglichkeiten an Trauerritualen gibt, die auch vor und nach der Feier möglich oder mit ihr kombinierbar sind: Nicht nur Blumen, sondern auch kleine bemalte Gedenksteine, Abschiedsbriefe, Fotocollagen etc. können Bestandteile sein, ebenso wie farbige Handabdrücke auf dem Sarg oder eine individuelle recyclebare Verkleidung der Urne.
Bei einer Trauerrede kann der Schwerpunkt auf die wichtigsten biografischen Abschnitte gelegt werden oder man stellt das Wesen der verstorbenen Person und/oder gemeinsame Unternehmungen und Erinnerungen an persönliche Erlebnisse in den Vordergrund. Hierbei gilt es zu beachten, dass sich möglichst jeder der Trauergäste an irgendeinem Punkt der Rede wiederfinden können sollte