Interview mit Quinta Feira

Tatsächlich habe ich vor 25 Jahren eine Kindertrommelband gestartet aus der jetzt Quinta Feira geworden ist. Großen Zulauf haben wir aktuell von jungen Musikern, die z.B. an der Hamburg School auf Musik eine professionelle Ausbildung machen.

Wir starten oft mit einem trommelnden Einmarsch in den Raum mit den anleitenden Musikern, um Energie in den Saal zu geben, gern als Überraschung, also ohne Anmoderation. Dann verteilen wir unterschiedliche Percussion Instrumente, Bass-Trommeln, kleine Trommeln, Glocken und Shaker. Nach einer kurzen Einweisung der unterschiedlichen Instrumentengruppen fügen wir diese zu einem Orchestersound zusammen. Das ist immer ein beeindruckender Moment für alle. Aus dem gemeinsamen Groove entwickeln dann einen kompletten Trommel-Song mit Intro, Soli und Breaks – ein Ergebnis das die Teilnehmenden meist nicht für möglich gehalten haben. Der Trommelworkshop eignet sich für unterschiedliche Zwecke, angefangen vom Wunsch nach einem gemeinsamen Erlebnis, nach Spaß zusammen im Team z.B. auf einer Firmenfeier. Bei Tagungen geht es auch oft um Aktivierung nach anstrengender Kopfarbeit die in Aktivität und Erleben führt. Tatsächlich werden wir auch in Veränderungsprozessen oder sogar in handfesten Krisen gebucht. In diesem Fall schaue ich mir vorher mit den Prozessbegleitern die Situation genau an und entwickele Möglichkeiten diese Veränderungsprozesse in der Musik zu erleben – mit positivem Ausgang. Mindestens erlebt das Team eine Situation wo es „funktioniert“ und performed.

Wir brauchen immer beides, also eine sichere, synchrone Groovebasis und eine spontane Improvisation und Platz für Ideen des Momentes. Dafür haben wir Funktionen in der Band gut aufgeteilt. Ein Basstrommelspieler sorgt dabei z.B. für eine rhythmische Grundlage auf der eine Handtrommelspielerin dann improvisieren kann. Sollte es im Eifer der Show mal etwas zu bunt zugehen, haben wir Breaks, also kleine unisono Passagen, wo wir alle das Gleiche spielen, um uns neu zu synchronisieren.

Wir müssen uns immer neu an konkrete Locations und Begebenheiten anpassen. Bei mobilen Auftritten brauchen wir immer wieder das Gespür, wo wir „etwas losmachen“ können und wo wir evtl. auch stören könnten. Da wir meist akustisch spielen, wissen wir auch immer genau, wo wir gut klingen. Outdoor schauen wir z.B. das wir vielleicht zu einer Seite eine Gebäudewand haben, die den Schall reflektiert. Haben wir drinnen einen sehr hallige Akustik, spielen wir gern starke Akzente, um den Hall zu nutzen.

Bei den meisten Events ist die kurze kraftvolle Performance gefragt. Spielen wir aber länger, z.B. zur Begrüßung gibt es oft leisere Rhythmen, die den Menschen ein Lächeln aufs Gesichts zaubern, manchmal ohne, dass diese merken woher. Feingefühl ist auf der Messe gefragt, dort laute sehr kurze Momente für die Aufmerksamkeit am Stand im Wechsel zu sehr leisen Passagen, wenn Menschen sich unterhalten.

Zu den aufregenden Events zählte ein Trommelshow im Iglu auf der Zugspitze und eine Incentivereise nach Dubai in die Wüste mit Trommelworkshop in der Oase.

• Wie viele Gäste werden erwartet?
• Welche Trommelshow ist gefragt: Mit Trommeln oder auf Industriegegenständen?
• Mit oder ohne Mitmachaktion?