Künstler der Woche

Interview mit Kristina van de Sand

Interview mit der Violinistin Kristina van de Sand

Die Violinistin und Sängerin Kristina van de Sand ist unglaublich vielseitig und singt dabei nicht nur auf Deutsch und Englisch, sondern auch auf Spanisch und Portugiesisch! Insbesondere die brasilianische Musik ist eine Leidenschaft der sympathischen Musikerin und ist damit stark in ihrem Repertoire vertreten. Erfahren Sie im Interview mehr zum Lebensweg und den Projekten unserer tollen "Künstlerin der Woche"!

eventpeppers: Liebe Kristina, können Sie unseren Lesern kurz Ihren musikalischen Werdegang skizzieren?
Mein Vater ist Geiger und hat mit seinem Salonorchester am Sonntag oft vormittags bei uns daheim geprobt. Meine musikalische Früherziehung bestand also aus Kaffeehaus-"Hits", wie zum Beispiel dem "Donauwalzer" oder "Rosen aus dem Süden". Eine echte Leidenschaft für die Geige hat sich aber erst viel später, während des Studiums der Kulturwissenschaften in Hildesheim, entwickelt. Der praxisbezogene Studiengang bot die Möglichkeit, sich projektweise verschiedenen Musikstilen zu nähern. Damals hat sich die Swing-Band "Die Pinkspots" gegründet, durch die ich erstmals mit Improvisation und Jazz in Berührung kam. Später kam durch diverse Auslandsaufenthalte noch die Begeisterung für lateinamerikanische und insbesondere brasilianische Musik hinzu. Und damit auch erste Versuche, auf Spanisch und Portugiesisch zu singen - all diese wunderschönen Lieder, die es eben auf Deutsch oder Englisch nicht gibt!
Das Jazzstudium an der HMT Hannover mit Hauptfach Jazzvioline und einigen Semestern Klavier- und Gesangsunterricht ergänzte mein lückenhaftes musikalisches Know-How. Die restlichen Wissenslücken versuche ich nun durch freudige Forschung zu "stopfen" - ich bin permanent auf der Suche nach neuen Musikstilen und anderen Ausdrucksformen mit Violine, Viola und Gesang.
eventpeppers: Was waren für Sie bisher Ihre größten musikalischen Erfolge? Oder gibt es einen Auftritt, der Sie besonders berührt hat - und wenn ja, warum?
Ich habe 2010 mit meinem Duo "bye bye brasil" am Creole Weltmusik Wettbewerb in Berlin teilgenommen. Es war unser dritter Auftritt überhaupt und wir haben den Regionalentscheid gewonnen! Das Preisgeld konnten wir direkt in die Produktion unserer CD stecken, an der ich mich jedes Mal auf's Neue erfreue.
eventpeppers: Sie sind wahnsinnig vielseitig und treten abgesehen von Ihrem Solo-Projekt, unter anderem auch mit dem Streichquartett "Sweet Syncopation" und mit der Swingband "Die Pinkspots" auf. Wie würden Sie Ihr musikalisches Repertoire beschreiben? Und für welche Veranstaltungen sind Ihre verschiedenen Projekte besonders gut geeignet?

Später kam die Begeisterung für lateinamerikanische und insbesondere brasilianische Musik hinzu. Und damit auch erste Versuche, auf Spanisch und Portugiesisch zu singen - all diese wunderschönen Lieder, die es eben auf Deutsch oder Englisch nicht gibt!

Durch die unterschiedlichen Besetzungen und Stilrichtungen passen die Ensembles für alle möglichen Arten von Veranstaltungen. Mit den Streichquartetten (Sweet Syncopation und Quartett PLUS 1) begleiten wir häufig Empfänge und Preisverleihungen, während die Pinkspots eher bei Show-Events und für Theaterbühnen angefragt werden. Ich spiele zudem immer gerne zum Tanz auf - entweder mit dem Programm "Tango Bastardo" auf Milongas oder mit dem Hutklub auf Lindy Hop Veranstaltungen. Für intimere Konzertsituationen und Familienfeiern eignet sich natürlich "bye bye brasil". Mit meinem Duo-Partner Kostia Rapoport spiele ich oft bei kirchlichen oder standesamtlichen Trauungen - gerne auch klassisches Repertoire.
eventpeppers: Was ist privat Ihre bevorzugte Musikrichtung? Und haben Sie musikalische Vorbilder?
Ich werde nie müde, brasilianische Musik anzuhören - unter anderem Vinicius de Moraes, Tom Jobim, Elis Regina und Maria Rita. Eine weitere Sängerin, die mich geprägt hat, ist Mayra Andrade von den Kapverden. Und dann ganz viel Jazz aus den Dreißigern und Vierzigern und Gypsy Swing à la Stéphane Grappelli/Django Reinhardt. Sängerinnen wie Ella Fitzgerald und Nina Simone, die "Klassiker" eben. Und früher natürlich Nirvana, Guns 'n' Roses, Die Ärzte, Björk, Morcheeba, Tom Waits und und und. Eben die ganze Palette mit der man so aufwächst (lacht).
eventpeppers: Welche Stücke kommen bei Ihrem Publikum besonders gut an? Und welcher Song darf aus Ihrer Sicht bei keinem Auftritt fehlen und warum?
Bei den Pinkspots darf eigentlich nicht "Bei Mir Bist Du Schön" oder "Nur Nicht aus Liebe Weinen" fehlen. Die Stücke kennt einfach jeder. Bei Sweet Syncopation ist "Toxic" für mich selber immer wieder ein Riesenspaß, weil ich auf der Bratsche so schraddeln darf. Und wenn wir mit Quartett PLUS 1 und Michael Jackson Programm spielen, freue ich mich immer auf das "Heal The World/We Are The World/Earth Song"-Medley, weil es so wunderbar herzergreifend ist.
eventpeppers: Zu guter Letzt: Was ist für Sie das Schönste an Ihrem Beruf?
Dass es niemals Stillstand gibt und ich meinen eigenen Weg in dem Gewusel aus Möglichkeiten suchen darf. Man steht als freischaffender Musiker ständig vor neuen Herausforderungen, und erhält glücklicherweise meistens die Bestätigung von einem erfreuten Publikum, dass man einige Herausforderungen schon gemeistert hat oder zumindest auf dem besten Wege ist.

9 Fotos

Die Violinistin Kristina van de Sand.
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Kristina van de Sand im Duo.Pressefoto der Pinkspots.Die vielseitige Geigerin Kristina van de Sand.Sweet Syncopation: Jazz und Pop für jedes Event.Damen-Ensemble und Streichquartett live.Quartett PLUS 1: American Jesus SuiteKristina van de Sand: Vielseitige Künstlerin für Firmenfeiern und mehr.Kristina van de Sand: Geige für alle Events.