Künstler der Woche

Interview mit The High Fives

Künstler der Woche: The High Fives

Fünf jazzaffine Musikstudenten aus Hannover gründen gemeinsam eine Pop-Coverband - The High Fives lassen sich gar nicht so leicht einer Schublade zuordnen, gerade das macht ihre Cover aber so genial. Sie reden mit uns über kuriose Musikwünsche, verrückte Livestreamkonzerte und über die Bedeutsamkeit der Freundschaft in einer Band.

Hallo The High Fives. Fangen wir mal ganz von vorne an - wie kam es eigentlich zu eurer Gründung?
Wir studieren alle an der Musikhochschule Hannover. Hier haben einige von uns gemeinsam ein Big-Band-Konzert gegeben und später bei unserem Gitarristen Denis in der Zwischenprüfung gespielt. Wir kamen schnell ins Gespräch und es stellte sich heraus, dass wir alle schon länger Lust hatten eine Coverband zu gründen. Denis hatte bereits mit Katharina eine Coverband in der Ukraine, deren Heimat, die so zu unserer Sängerin wurde. Dann ging alles ganz schnell und wir begannen schon mit den ersten Proben, bevor Katharina überhaupt in Deutschland war. Irgendwie hat eben alles erstaunlich gut gepasst.
Bei euren Songcovern hört man immer den Jazz heraus - kommt ihr aus dieser Richtung?
Wir studieren tatsächlich alle Jazz, bis auf Chris, unserem Schlagzeuger, der aus der Poprichtung kommt, aber sehr jazzaffin ist. Dadurch probieren wir aus jedem Song immer etwas eigenes zu machen und unsere Leidenschaft unterzubringen, indem wir zum Beispiel Jazzelemente und unterschiedliche Soli einbauen.
Was war der verrückteste Musikwunsch und habt ihr diesen auch umgesetzt?
Grundsätzlich setzen wir eigentlich jeden Musikwunsch um. Der lustigste und verrückteste war aber wohl "Honky Tonky Show" von Udo Lindenberg, der sich für einen 50. Geburtstag gewünscht wurde. Die Perfomance des Songs war ein enormer Spaß, wenn auch ein wenig bizarr.
Wie läuft bei euch ein Livestreamkonzert ab und was sind eure Erfahrungen damit?
Wir haben jetzt schon ziemlich viele Onlinekonzerte gegeben, vor allem da es in der Coronazeit fast die einzige Performancemöglichkeit für uns war. Dementsprechend haben wir wirklich viele unterschiedliche Sachen ausprobiert. Begonnen mit Terrassenkonzerten haben wir schließlich einen ganzen Musik- und Spieleabend online veranstaltet. Sehr lustig war auch, als unser Keyboarder Alex sich bei einem Abschlussmeeting einer großen Firma als Professor ausgab, der eine Rede halten sollte. Nach der anfänglichen Ernüchterung der Mitarbeiter haben wird dann schnell die Kamera umgedreht und plötzlich stand da eine Band mit Alex am Klavier. Das kam auf jeden Fall super gut an. Das Besondere an den Livestreamkonzerten ist vor allem, dass man vom heimischen Wohnzimmer aus mit Menschen aus der ganzen Welt verbunden ist. Wir hatten teilweise Leute aus Indien und Südafrika, die mit in der Sitzung waren. Das ist dann schon beeindruckend.
Gibt es Songs, die ihr bei jedem Konzert spielt?
Ja, die gibt es. Es hat sich irgendwie zu einer Art Ritual entwickelt, dass wir als letzten Song oder als Zugabe „The Best“ von Tina Turner spielen. Songs wie "Dancing Queen“, „I Will Survive“ oder „Uptown Funk“ sind aber auch fast immer in unseren Partysets. Es gibt aber auch Stücke, die ursprünglich Wunschsongs waren und dann einen festen Platz in unserer Playlist eingenommen haben, wie beispielsweise „Acoustic“ von Billy Raffoul. Den spielen wir besonders gerne bei Hochzeiten. Trotzdem schreiben wir für jeden Auftritt immer eine individuelle Setlist, weil wir möglichst dem Geschmack derer, die uns buchen, gerecht werden möchten.
Eine Frage an Katharina - wie ist das Bandleben mit vier Jungs?
Katharina: Die Jungs sind super und es macht wirklich viel Spaß mit ihnen gemeinsam zu spielen. Klar manchmal gibt es kleine Streitigkeiten, aber die gehören ja irgendwie auch mit dazu. Das wichtigste für die Harmonie in unserer Band, glaube ich, ist, dass wir auch neben der Musik alle wirklich gut befreundet sind und uns auch privat oft treffen. Man kann sagen, wir sind Freunde in der Musik und im Leben.
Gibt es einen Auftritt, der euch besonders in Erinnerung geblieben ist?
Wir hatten letzten Sommer ein wunderschönes, privat organisiertes Autokonzert, bei dem wir auf der Tragefläche eines großen LKWs gespielt haben. Wir haben alles selber organisiert und ausprobiert. Nach einem anfänglichen Regen, kamen die Leute aus den Autos heraus und begannen zu tanzen. Das war eine unglaublich schöne Stimmung. Generell lässt sich aber sagen, jeder Auftritt ist für uns etwas besonderes.

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