Interview mit den Verbalisten

Die Verbalisten lieben das Wort, die Sprache, Dialekte und Akzente. Sie setzen sich zum einen aus Moderatoren zusammen und werden ergänzt durch Schauspieler, Sänger und Tänzer. Entstanden sind wir durch eine ungewöhnliche Anfrage. Ein Kunde wollte ein spezielles Programm, das es so fertig noch nicht gab. Also haben wir das Konzept angepasst und weiterentwickelt. Durch die Comedy-Aktionen von „Los Lachos“ hatten viele von uns schon Erfahrung mit Improvisation, mit Sonderwünschen und auch mit sprachlichen Spielereien. Das hat uns bei den Verbalisten sehr geholfen. Und eine eigene Künstlersparte ist daraus entstanden: Zunächst nur die Moderation in einer gewissen Schauspielrolle, dann kamen Tanz- oder auch Gesangseinlagen dazu - manchmal haben wir uns Artisten dazugeholt, manchmal Unterstützung von einer ganzen Band. Je nachdem, welches Budget der Kunde hatte und was wir aussagen wollten.

Wir bieten für Veranstaltungen zwar klassische Moderationen an, zunehmend muss man aber aus der Masse herausstechen. Das gelingt zum einen durch Kostüme, aber auch durch Dialekte und Akzente. Man schafft sich eine eigene kleine Vita und entdeckt die Veranstaltung mit ganz neuen Augen. Ein Beispiel: Wenn ich in einem Jahr ein Frühlingsevent auf einem Gartenschaugelände klassisch moderiere, ist das in Ordnung. Spätestens im Jahr darauf muss ich mir aber etwas einfallen lassen. Also kommt mein „holländischer Kollege“ vorbei. In knallorange gekleidet und mit dem typischen Akzent, hat „er“ einen ganz anderen Blick auf die Tulpen. Moderiere ich den Festumzug zu Luthers Hochzeit in Wittenberg, kann ich das gediegen im Anzug oder aber im zeitlich passenden Kostüm und mit gereimtem Renaissance–Wortschatz machen. Gerade, wenn man Kunden über viele Jahre hinweg betreut, muss man vielseitig bleiben.

Das Briefing des Kunden ist ganz wichtig. Doch die Verbalisten versuchen immer noch ihre persönliche Note einzubringen. Fakten und Inhalte sind hundertprozentig eingearbeitet, aber individuell vorgetragen, mundgerecht geschrieben, immer wieder auch frei improvisiert. Beim Vortrag merkt man ja wie aufmerksam das Publikum ist. Im Laufe der Zeit entwickelt man da ein Gespür, wann man anziehen muss oder aber das Publikum persönlich mit einbeziehen muss.
Ein neueres Produkt sind unsere Jubiläumsshows. Ein Kunde hat beispielsweise 30-jähriges Jubiläum. Dann verarbeiten wir seine Geschichte in einem fertigen Drehbuch. Diese Aufgabe übernehmen dann redaktionelle Mitarbeiter mit entsprechender Ausbildung.

Natürlich liegen jedem Akteur andere Dialekte und Akzente. Bayerisch, Norddeutsch oder Französisch hat jeder drauf und dann gibt es individuelle Vorlieben. Wir haben einen Kollegen, der Japanologie studiert hat. Das kommt beim Kunden natürlich sehr gut an, wenn man mehr als drei Floskeln im Original beherrscht. Mein persönlicher Favorit ist seit einiger Zeit das Holländische. Wir haben Freunde in den Niederlanden und dann hört man bei jedem Telefonat natürlich automatisch etwas genauer hin und studiert den Akzent. Bei ausgefalleneren Sprachen bedarf es einer tiefgründigeren Studie, aber nichts ist unmöglich.

Da wir alles individuell an den Kunden anpassen, wird es kein Standardprogramm geben. Lediglich feststehende Bausteine, die wir dann einfließen lassen. Das beste Paket ist jahrelange Erfahrung und der Mut, immer wieder neue Herausforderungen anzunehmen. Ich erinnere mich da an eine Moderation als Pirat, verbunden mit einem Bungeesprung. So etwas passiert natürlich nicht alle Tage, aber ist kein Problem für uns Verbalisten.

Natürlich gibt es für jedes Varietéprogramm ein festes Drehbuch. Doch wie überall, auch hier entscheidet der Kunde. Möchte er eine Pause, wird das Stück halbiert und angepasst. Das gleiche bei der Dinnervariante – je nach Anzahl der Essensgänge. Das ist Formal. Inhaltlich ist unser Drehbuch nur ein Body, der mit Namen, Musikstücken und Akzenten an den Eventanlass angepasst werden kann. Zum Beispiel können hier auch weitere Showelemente - wie Artistik - dazu gebucht werden. Noch individueller sind die personell kleineren Shows wie „Dinner for one“. Dort ist man als Akteur mittendrin im Publikum oder auf der Bühne. Der Reiz hier ist, dass die Gäste hier spontan mitspielen können.

Es lohnt ein Blick in unsere Referenzen. Häufig werden wir von Kunden mehrfach über viele Jahre gebucht. Das ist das beste Lob. Unser Motto: Sehen und gesehen werden. Nur wer auf einer Veranstaltung überzeugt, wird für das nächste Event nachgebucht. Unsere Preise sind sehr fair und wir finden für jeden Kunden eine passende Lösung.