Künstler der Woche

Interview mit den Cranger Gaudibuam

Künstler der Woche: Cranger Gaudibuam

Professionelle Albernheiten, Jux und Dollerei mit (Un)Sinn und Verstand - damit begeistern die Cranger Gaudibuam jedes Publikum! Wie sie ihre Liebe zur Musik entdeckt haben und wie sie auch in Corona-Zeiten Livemusik zum besten geben, verraten unsere Künstler der Woche im Interview.

Hallo ihr zwei! Wie habt ihr eure Liebe zur Musik entdeckt?
Tim: "Im Alter von acht Jahren gab es bei uns immer einen Jahrmarkt. Kinder bekamen für einen Auftritt auf einer Bühne immer Gutscheine für Fahrgeschäfte und Leckereien. Das hat mich so motiviert, dass ich ein Jahr später dort selbst einmal gesungen habe. Als meine Mutter die vielen Gutscheine sah und zu Tränen gerührt war, fasste ich den Entschluss, später einmal Sänger zu werden und die Menschen mit Musik zu erfreuen."

Jürgen: "Ich wuchs in einer musikalischen Familie auf. Mein Vater spielte hervorragend Akkordeon und meine Mutter sang den ganzen Tag dazu. Als Jugendlicher spielte ich mit Begeisterung elektronische Orgel sowie Akkordeon und Klavier. Zur Schulzeit bereits in der Schülerband und mit 17 schon in einer Tanzband. Ich hatte zwar eine völlig andere Berufsausbildung, aber es war klar, dass ich irgendwann Musiker werden musste."

Und wie sind daraus dann die "Cranger Gaudibuam" entstanden?
Wir sind schon lange befreundet, jeder hat seine eigenen Musikprojekte. 2016 sollten wir auf der riesigen Cranger Kirmes, wo wir (bis vor Corona) regelmäßig und jahrelang gebucht waren, gemeinsam einen volkstümlichen Abend gestalten. Jeder suchte also seine „Krachlederne“ aus dem Schrank, wir überlegten uns eine schöne Performance und lieferten abends ab. Das kam beim Publikum so gut an, dass wir bereits an dem Abend die ersten Terminanfragen bekamen! Daher bauten wir neben Partyband & Sologesang die „Cranger Gaudibuam“ immer weiter aus, produzierten eigene „Partypolka"-Versionen von bekannten Stimmungsliedern und hatten in den mittlerweile sechs Jahren unseres Bestehens unzählige Auftritte auf Volks- und Schützenfesten, Stadtfesten und auch private Auftritte als „kleinste Oktoberfestband der Welt“.
Ihr habt euch für die derzeitige Situation etwas einfallen lassen, damit ihr trotzdem "Konzerte" spielen könnt - wollt ihr uns kurz erzählen, wie man sich genau vorstellen muss?
Zunächst waren wir - wie jeder in unserer Branche - geschockt von dem plötzlich geleerten Auftragsbuch. Wir wollten und mussten aber irgendwie mobil zu den Menschen! Eine erste Idee kam uns am Muttertag 2020: mit einem einfachen Akku-Lautsprecher auf einem Bollerwagen zogen wir den ganzen Tag von Haustür zu Haustür, um den Müttern unserer Freunde und Bekannten ein kleines Ständchen zu singen. Der komplette Bollerwagen-Umbau mit Autobatterie, Beleuchtung und professioneller Beschallung geschah dann im September zu einer Gastro-Veranstaltung in Düsseldorf. Das war dann die Initialzündung für die vielen Auftritte bis heute: ein Tablet liefert uns ein Halbplayback, wir singen und spielen immer live dazu. Mit professioneller Akkutechnik können wir so bis zu vier Stunden am Stück outdoor musizieren.

Wir haben für die Weihnachtszeit einen zweiten Bollerwagen mit Tannenbaum-Beleuchtung gebaut, standen bei Wind und Wetter und Eiseskälte überall, in Gärten, an Straßen, auf dem Feld, im Aufzug. Eine riesige Akquise ging jedoch voraus, einige hundert Anschreiben waren nötig.

Wie kommt euer Bollerwagen beim Publikum an?
Jedermann staunt über unsere Bollerwagen (der dritte ist bereits in Arbeit) und lobt unsere Idee, damit zu den Menschen zu fahren. Begeistert ist das Publikum, weil wir selbst in die entlegensten Ecken, Kleingärten oder Hinterhöfe fahren können. Durch unseren unermüdlichen Einsatz mit ausnahmslos fröhlichen Melodien freuen wir uns, dass auch Presse und TV aufmerksam geworden sind. Zahlreiche lokale NRW-Tageszeitungen haben bereits berichtet. Besonders stolz sind wir auf tolle TV-Berichte von RTL und WDR sowie ein BILD-online-Video.
Gibt es einen Auftritt, der euch ganz besonders in Erinnerung geblieben ist?
Wir haben über diese Frage diskutiert, es ist jedoch so, dass in dieser schwierigen Zeit absolut jeder Auftritt ein Highlight ist! Nie zuvor haben sich die Menschen so sehr bedankt für ein bisschen Frohsinn und musikalische Heiterkeit. Wir erleben bei jedem Auftritt strahlende Gesichter, Glückstränen, Tanzen auf der Straße, erhalten Applaus und Jubel, Dankesschreiben und kleine Geschenke. Ob in Seniorenheimen oder privat vor der Haustür, wir erleben wirklich überall diese Glücksmomente und sind selbst sehr dankbar über diese wundervolle Arbeit, die wir machen dürfen.
Wie läuft eine Probe bei den Cranger Gaudibuam ab?

2 Fotos

Cranger Gaudibuam mit Bollerwagen
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Cranger Gaudibuam Titelbild