Künstler der Woche

Interview mit Bewie Bauer

Künstler der Woche: Bewie Bauer

Egal, ob als Verwandlungskünstler oder Hobbygitarrist, Komiker Bewie Bauer unterhält sein Publikum mit Charme und Witz. In seinem aktuellen Solo-Programm “Ein Teenager wird 45 – Jetzt werd’s g’wampert”denkt er zurück an die wilden 80er und nimmt die Zuschauer mit in seine Jugend - und heute zur Abwechslung mal eventpeppers!

Hallo Bewie! Wie hast du deine Leidenschaft fürs Kabarett entdeckt?
Schon in meiner Kindheit hatte ich offensichtlich Entertainment-Qualitäten. Im Zeugnis der 2. Klasse stand “Er unterhält seine Mitschüler mit kleinen Späßchen”. Mein humoristischer Weg führte eher untypisch zunächst übers Radio. Seit 1999 arbeite ich für diverse Stationen in ganz Deutschland als Producer und Redakteur, aktuell hauptsächlich für Bayern 1. Nebenher habe ich Radio-Comedy-Serien geschrieben und gesprochen unter anderem für MDR 1 Radio Sachsen, Bayern 3, Radio Gong Regensburg und viele mehr. Für Radio Bayern 3 produzierte ich über 7 Jahre das “Tagebuch des täglichen Wahnsinns” von Claus von Wagner. 2012 zog es mich dann auf die Bühne. Alleine hatte ich aber damals noch nicht den Mut. Glücklicherweise hatte mein Freund aus Studienzeiten Christoph Stelzner aus Dresden einen ähnlichen Wunsch und wir starteten das Projekt “Stelzner & Bauer - Die Sächsisch-Bayerische Satireshow”.
Und wann kam dann die Musik dazu?
In der allerersten Show von Stelzner & Bauer hatten wir schon musikalische Elemente, aber erst in meinem aktuellen Solo-Programm “Ein Teenager wird 45!” habe ich die Musik (und insbesondere die Rockmusik) zu einem tragenden Element gemacht. Das hat auch den wunderbaren Nebeneffekt, dass ich mich jetzt nicht mehr gegenüber meiner Frau rechtfertigen muss, wenn ich mir eine neue E-Gitarre kaufe möchte - ist ja für den Beruf.
Was macht deine Shows aus?
Ich würde definitiv sagen die Abwechslung: Bei meiner Show gibt es Stand-Up-Einlagen, Figuren-Comedy und satirische Songs zu sehen. Ich denke, dass es nicht allzu viele Musikkabarettisten gibt, die mit rhythmischen Bassdrumsound und rockiger Herzchen-E-Gitarre auf die Bühne kommen. Insgesamt steht bei mir immer die Unterhaltung absolut im Vordergrund. Und selbstverständlich verschweige ich nicht meine Herkunft: Ich bin gebürtiger Oberbayer, aufgewachsen mit fünf Brüdern in der Kleinstadt Erding.
Und wie kommt das beim Publikum an?
Was mich freut: Es wird immer gelacht. Nach der Premiere meines ersten abendfüllenden Solo-Programms war ich richtig stolz, da ich nun wusste, dass ich auch allein auf der Bühne Menschen jeder Altersklasse unterhalten kann.
Gibt es einen Auftritt, der dir ganz besonders in Erinnerung geblieben ist?
Leider konnte ich mein Solo-Programm wegen Corona bisher nicht sehr häufig in kompletter Länge spielen, allerdings gibt es einige Auftritte von “Stelzner & Bauer”, die mir ewig in Erinnerung bleiben werden.

Im November 2018 durften wir in der Deutschen Botschaft in Prag spielen. Das war für uns als sächsisch-bayerisches Duo etwas ganz Besonderes. Schließlich hätte es die Wiedervereinigung ohne die Ereignisse, die im Herbst`89 genau in dieser Botschaft stattgefunden haben, nicht gegeben und wir wären niemals gemeinsam auf der Bühne gestanden.

Unvergessen bleibt auch der Auftritt in der Comödie Fürth. Ein prachtvoller Jugendstilbau, in dem meist nur die ganz Großen der deutschen Kabarett & Comedyszene auftreten. Die Show lief super, die Location war super, das Publikum war super. Danach wusste ich endgültig, dass ich noch viele, viele Jahre auf der Bühne stehen möchte.

Wie hast du die auftrittsfreie Corona-Zeit verbracht?

3 Fotos

Bewie Bauer mit Herzchen-Gitarre
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Bewie Bauer auf der BühneBewie Bauer Titelbild