Bewertungen von key-sax-mer

Diese schlechte Bewertung hat mich schockiert, denn selbstverständlich möchte ich, dass die Musik allen Zuhörern gut gefällt, was normalerweise der Fall ist. Draußen klingt es freier als in einem Raum und die Situation draußen ist akustisch gesehen nicht schwierig, da kein Hall oder störende Resonanzen auftreten. Daher sollte es leicht sein, draußen einen gut klingendes Setup herzustellen. Warum ist, wie formuliert wurde, die angeblich nicht gut klingende "Hintergrund-Musik" (Begleitmusik) der Grund für einen Abzug bei der künstlerischen Qualität?

Unter die Gäste mische ich mich äußerst ungerne. Das könnte schnell als aufdringlich empfunden werden. Außerdem ist der Klang des Saxophons dann an verschiedenen Standorten sehr unterschiedlich. Drehe ich mich um, ist der Schalltrichter in die andere Richtung gewandt. Mich haben zu damaligen Zeiten auch die Stehgeiger gestört, die bei einem Essen zeitweilig an einem Tisch auftauchten. So möchte ich nicht wirken. Bei einem Herumlaufen mit einem Instrument lässt sich für alle Hörer eine einigermaßen gleichmäßige Beschallung nur mit einem Instrumentenmikrofon erreichen. Das wurde jedoch bei der kleinen Personenzahl von 16 nicht direkt befürwortet. Warum dies einen Abzug bei der Performance bedeutet, ist mir schleierhaft. Jedenfalls war ein Herumlaufen nicht im Vorfeld abgesprochen. Einen anderen Auftrag als reinen Walking Act habe ich schon einmal aus besagten Qualitätsgründen abgelehnt. Wegen des kleinen Gartens konnten mir die Gäste auf eigenen Wunsch ohnehin beliebig nahe kommen, sodass ich mich ohnehin schon "unter die Gästeschar gemischt" fühlte.

An dem Nachmittag hat mich jedenfalls noch der reichliche Applaus der Gäste gefreut und die lobenden Worte der Gastgeberin. Dass bei 30° C einige Gäste das Tanzbein geschwungen haben, war doch nett.

Ursprünglich vereinbart und gebucht waren eine Spielzeit von 4 Stunden. Auf meine Auftritte bereite ich mich intensiv vor. Damit gehe ich in Vorleistung. Vereinbart wurde nicht, nach etwaigen verkauften Vorverkaufs- oder Eintrittskarten zu spielen. Auftraggeber sollten sich vorher entscheiden, ob ein Auftritt stattfinden soll oder nicht. Corona bedingt hatte ich ohnehin eine kostenlose Stornierung eingeräumt. Einer Verkürzung auf 2 Stunden hatte ich zugesagt, wenn kein Publikum mehr da sei. Im Gegenteil hatte ich den Eindruck, dass nach zwei Stunden noch mehr Gäste angekommen waren. Gestartet wurde dann nicht zum vereinbarten Zeitpunkt, sondern eine halbe Stunde später. Die 2 Stunden Spielzeit habe ich mit einigen Zugaben weitaus überschritten.

Weil auch Musikwünsche des Publikums erfüllt werden sollten, denen ich gerne nachkomme, wenn ich sie erfüllen kann, benötigt die Suche nach der passenden Begleitmusik manchmal etwas Zeit. Das unterbricht den Spielverlauf. Normale Spielpausen mache ich meist nicht. Wer unterbrechungsfreie Musik wünscht sollte das vorher sagen, ich würde sehen, wie ich das realisieren kann. Schriftlich mitgeteilt hatte ich, dass ich mit kurzen Unterbrechungen zwischen den Stücken spiele. Es ist Live-Musik und keine Musik vom Stream. Weil eine große Musikanlage vor Ort war, dachte ich ursprünglich, auch darüber spielen zu können. Wir stellten die Anlage ein und ein erster Soundcheck war zufriedenstellend. Dann spielte ich und im Laufe der Zeit stellte ich fest, dass der Sound eher dumpf, mit wenigen Höhen klang und das nicht das war, was ich mir an Klangqualität wünschte. Daher unterbrach ich relativ kurz und konnte meine kleinere Bose-Anlage schnell, vermutlich binnen 10 Minuten aufbauen und nun war der Klang da, den ich erwartete. Dies wurde auch vom Publikum begrüßt.