Künstler der Woche

Interview mit Christoph Rummel

Künstler der Woche: Christoph Rummel

Jonglieren - das ist schon als Teenager seine Leidenschaft gewesen. Inzwischen hat Christoph Rummel sein Hobby längst zum Beruf gemacht! Bei seinen Auftritten verbindet er die Jonglage geschickt mit Themen aus Wirtschaft, Kultur und Zeitgeschehen. Dabei zeigt er nicht nur sein Können, sondern bringt das Publikum auch mit Wortakrobatik zum Staunen und Lachen. Im Interview erzählt Christoph, wie er Sprache und Jonglage miteinander verbindet und verrät uns seinen außergewöhnlichsten Auftritt.

Hallo Christoph. Wie geht es dir?
Gut. Die Tatsache, dass ich mein Hobby, das Jonglieren schon vor vielen Jahren zu meinem Beruf machen konnte, trägt sicher zu meiner Zufriedenheit im Alltag bei.
Zum Einstieg: Als was würdest du dich selbst bezeichnen?
In erster Linie als Jongleur, in zweiter Linie als Bühnenkünstler. Das Jonglieren ist mein grundlegendes Handwerkszeug und die Bühnendisziplin, die ich am längsten ausführe. Mit dem Jonglieren beschäftige ich mich seit meiner Jugend. Im Laufe der Zeit konnte ich aber auch viele Einblicke in andere Formen der darstellenden Künste gewinnen: Comedy, Improtheater, Bewegungskünste wie zeitgenössischer Tanz. Die Möglichkeit und Fähigkeit auf der Bühne nicht nur zu Jonglieren, sondern auch zu Sprechen ist über die Jahre ebenso gewachsen.
Das Jonglieren nutze ich mit meinem Repertoire für Auftritte bei Firmenveranstaltungen, Tagungen, Kongressen und bei öffentlichen Veranstaltungen rund um Kultur und Kleinkunst. Meine Auftritte bewegen sich, je nach Anlass, zwischen Showact, Kleinkunst, Business-Comedy und Impulsvortrag.
Erinnerst du dich an deine erste Begegnung mit dem Jonglieren?
Nicht mehr genau. Ich bin in der frühen Schulzeit auf das Jonglieren gestoßen, ich glaube durch einen Schulfreund. So hat es sich dann mehr und mehr entwickelt. Meine Eltern haben mir Jonglierrequisiten wie Diabolo, Devilstick und Bälle geschenkt, später war ich dann in einem Kinder- und Jugendzirkus, wo ich viel lernen und trainieren konnte. Ich erinnere mich noch, dass ich früher Tricks aus Jonglierbüchern gelernt habe und im Fernsehen gab es „Monte Carlo“ und „Stars in der Manege“.
Was unterscheidet dich von anderen Jongleuren und wie kann man sich eine Darbietung von dir vorstellen?
Ich habe in den letzten Jahren viel Erfahrung darin gesammelt, das Jonglieren im Zusammenspiel mit Sprache, Worten und themenbezogenen Inhalten auf die Bühne zu bringen.
Diese Form der „Wort- oder Sprachjonglage“ gibt es schon lange, aber ich habe mich viel damit beschäftigt, wie man mit dem Jonglieren und entsprechenden Sprachbildern eine packende Darbietung gestalten kann. Meine Auftritte finden nicht nur bei Abendveranstaltungen statt, sondern oft im Rahmen von Tagungen und verbinden Showeinlagen mit Anregungen und Gedanken rund um das Jonglieren als Metapher. Ein weiterer Schwerpunkt ist die Lichtjonglage, also Jonglage im Dunkeln mit LED-Requisiten. Hier arbeite ich auch mit einem Videokünstler zusammen und kann eine visuelle, multimediale Show mit Lichtmalerei und Lichtjonglage auf die Bühne bringen.
Und wie kommt das beim Publikum an?
Gerade bei geschlossenen Veranstaltungen von Unternehmen und Organisationen honorieren es die Menschen im Publikum sehr, wenn ich mich mit deren Themen beschäftige und Begrifflichkeiten und Inhalte aufgreife und durch meine Brille als Jongleur interpretiere und darstelle. Das Jonglieren bietet viele Möglichkeiten der Inszenierung und ich versuche, viele Elemente und Ideen einzubinden, um den Menschen einen tollen Auftritt zu bieten und wenig Klischees zu präsentieren.
Deine Auftritte sind komplex und abwechslungsreich - wie planst du sie?
Ja, die Vorbereitung nimmt tatsächlich einiges an Zeit in Anspruch. Allein schon das Packen meines Koffers, das Zusammenpacken meiner Requisiten und Materialien für den Auftritt nimmt schnell mal 1-2 Stunden in Anspruch. Meine Auftrittszeit bewegt sich zwischen 10 Min. und einer Stunde. Wenn ich einen Auftritt mit meinem Videokünstler gestalte, sind vorab bestimmte technische Anforderungen abzuklären. Ab und zu kommt es vor, dass ich als Moderator auf der Bühne stehe, dann gilt es, sich stärker mit dem Ablauf der Veranstaltung und den zu moderierenden Programmpunkten zu befassen. Ich versuche auch stets neue Ideen zu entwickeln und da ja jede Veranstaltung anders ist, kommt nur sehr bedingt Routine auf.
Welcher Auftritt ist dir besonders in Erinnerung geblieben?
Ich bin tatsächlich mal in einem Gefängnis vor Gefängnisinsassen aufgetreten. Ich weiß nicht, ob es das Programm noch gibt, es hieß „Kultur hinter Mauern“ und war dazu gedacht, Kunst und Kultur in Form von Comedy und Klein-kunst in eine JVA zu bringen. Es war auf jeden Fall eine eindrückliche Location für einen Auftritt und das Publikum hatte sichtlich Spaß und war gut dabei.
Wie bringst du Jonglierbälle zum Sprechen?

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