Künstler der Woche

Interview mit Stunde Zehn

Künstler der Woche: Stunde Zehn

Stunde Zehn philosophiert mit nachdenklichen Texten zu lebhafter Musik und erschafft so ein ganz neues Genre für sich. Wie sie zu ihrem Namen gekommen sind und wie so ein eigener Song entsteht, verraten unsere Künstler der Woche im Interview.

Hallo Stunde Zehn! Was hat es denn mit diesem Namen auf sich und wie habt ihr als Band zusammengefunden?
Hallo! Also, David und ich, Philipp, kennen uns schon eine gefühlte Ewigkeit. Wir haben vor 15 Jahren gemeinsam eine Schülerband gegründet. Daraus ist dann später unser Duo-Projekt erwachsen, aber noch mit englischsprachigen Texten und ohne den festen Entschluss, das eines Tages zu unserem Hauptberuf zu machen. Dieser Entschluss fiel erst vor ungefähr zweieinhalb Jahren. Während ich noch im Lehramtsreferendariat war, haben wir beschlossen, danach mit unserer Musik in die Vollen zu gehen. Dafür wollten wir einen Neustart: neuer Name, deutschsprachige Texte, neue Homepage, neues Design und so weiter. Einen neuen Namen zu finden, war gar nicht so einfach. Zuerst wollten wir uns "Stunde Null" nennen - sind aber dann schnell darauf gekommen, dass das ein problematischer Begriff ist wegen seiner Assoziation mit dem Zweiten Weltkrieg und weil es eine Rechtsrock-Band mit diesem Namen gibt. Da wollten wir natürlich überhaupt nicht hin. Nach langem Hin und Her kam dann ein Tag, an dem wir mal wieder völlig entnervt darüber telefoniert haben. Und als wir auf die Uhr schauten, war es 10 Uhr. Da haben wir gedacht: alles klar, damit sind die Würfel gefallen - wir heißen STUNDE ZEHN.
Ihr wart ja früher mit englischen Songs unterwegs - was hat euch zum Deutsch-Pop gebracht?
Zweierlei. Zum einen muss ich zugeben, dass ich mich auf Deutsch einfach besser ausdrücken kann - es ist nun mal meine Muttersprache. Zum anderen hatten wir aber auch das Gefühl, dass gerade in einer Zeit, in der nicht alle immer so stark auf Texte von Songs achten, es vielleicht auch eine etwas direktere Verbindung zum Publikum schaffen könnte, wenn wir auf Deutsch texten. Und wir bereuen diese Entscheidung bis heute nicht.
Wie würdet ihr eure eigene Musik beschreiben?
Wir nennen das Genre, in dem wir unsere Musik verorten, "Indie-Songwriter-Pop". Unsere Musik ist meist akustisch, eben deutschsprachig, hat aber vielleicht auch doch noch etwas andere Einflüsse als die - sozusagen - "klassische" Singer-Songwriter-Musik. Außerdem beschreiben wir unsere Songs als "nah und lebendig". Da spielen auch unsere Texte mit rein, die sich häufig mit Fragen des Lebens beschäftigen und darüber nachdenken, trotzdem aber unsere Musik nicht drückend machen. Wir empfinden sie als sehr lebendig.
Neben den eigenen Songs spielt ihr ja auch Cover-Versionen - macht das einen großen Unterschied für euch aus, ob der Song von euch ist oder nicht?
Einerseits schon. Die Identifikation mit Musik, die wir selbst geschrieben haben, ist einfach noch größer - und vielleicht auch die Aufregung bei dem Gedanken, ob sie wohl den Leuten gefällt, die sie hören. Andererseits spielen wir eigentlich auch nur Cover-Songs, zu denen wir auch eine emotionale Verbindung aufbauen können, die uns irgendwie berühren. Deshalb ist auch das Covern nicht nur ein trockener Job, sondern auch etwas Gefühltes - nur eben anders als unsere eigene Musik zu performen.
Gibt es einen Auftritt, der euch ganz besonders in Erinnerung geblieben ist?
Da fallen mir spontan vor allem zwei Auftritte ein: Zum einen unser EP-Release-Konzert im Oktober 2017. Das war sozusagen unser Startpunkt als STUNDE ZEHN in der Öffentlichkeit. Und auch weil wir das Konzert komplett selbst veranstaltet, also auch organisiert haben, lag da natürlich viel Herzblut drin. Zum anderen unser erstes Konzert mit unserer wunderbaren Band. Das war noch mal ein anderes Gefühl, zu fünft auf der Bühne zu stehen und die vielen, neuen musikalischen Möglichkeiten auszuleben, die uns die Vollbesetzung und vor allem diese tollen Musiker bieten, mit denen wir das Glück haben, zusammen zu spielen.
Wie entsteht bei euch ein eigener Song?

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