Künstler der Woche

Interview mit Reimund Merkens

Interview mit dem Pianisten Reimund Merkens

Ob Trauung, Empfang oder Firmenfeier - Reimund Merkens schlägt auf jeder Veranstaltung den richtigen Ton an! Der äußerst vielseitige Pianist hat von Pop über Soul und Klassik einfach alles im Pogramm und begeistert sein Publikum damit immer wieder auf's Neue. Im Interview spricht unser "Künstler der Woche" nun über seine musikalischen Anfänge, aktuelle Projekte und beeindruckende Momente in seinem Musikerleben.

eventpeppers: Lieber Herr Merkens, würden Sie unseren Lesern Ihren musikalischen Werdegang beschreiben?

Als Pianist sind für mich Ausdruck und Interpretation eines Werkes entscheidende Faktoren des musikalischen Vortrags. Ganz gleich, ob ich ein klassisches Werk, eine schöne Pop-Ballade oder einen flotten, funkigen Jazztitel spiele, immer möchte ich mit meinem Spiel meine Zuhörer gefühlsmäßig erreichen.

In meinem Elternhaus, in dem es sehr lebhaft mit drei Generationen unter einem Dach zuging, wurde sehr viel Musik gehört, gesungen und gemeinsam musiziert. Letzteres zuweilen in ungewöhnlichster Besetzung mit Akkordeon, Violine und Besenbass – eine als Resonanzkörper dienende Kiste, mit beweglichem Besenstiel zum Spannen einer an der Kiste und am Besenstiel befestigten Saite. Für den Rhythmus wurden zwei Teelöffel, die entgegengesetzt zwischen zwei Fingern gehalten wurden, durch gekonnten Einsatz der freien Hand und der Oberschenkel eingesetzt.
Durch die umfangreiche Schallplattensammlung - CDs gab es noch nicht - meiner Eltern und Großeltern hatte ich das Glück, schon mit vier Jahren in den Genuss zahlreicher Opernarien von Mozart, Symphonien von Beethoven, Brahms, Tschaikowski, Mahler und anderen in Berührung zu kommen. Auch wenn ich diese zum Teil sehr komplexe Musik natürlich als Kind noch nicht verstanden habe, so hörte ich sie aber sehr gerne und auch sehr oft und kannte bald jede Passage in- und auswendig.
Mein erstes Instrument, das ich im Alter von 5 Jahren bekam, war eine sogenannte Melodica - ein Blasinstrument mit einer Klaviatur von 2 Oktaven. Ich mochte das Instrument aber nie und wollte unbedingt ein richtiges Klavier haben, das für mich damals wie heute der Inbegriff eines universellen Soloinstrumentes ist. Damit lag ich meinen Eltern fortan in den Ohren. Mit 7 Jahren hatte ich mein Ziel endlich erreicht - meine Eltern gaben nach und schenkten mir ein Klavier zum Geburtstag. Sie engagierten einen Klavierlehrer, der zwar vom Alter her mein Opa hätte sein können, aber ein erfahrener Konzertpianist in der Region war. Es hat mich unglaublich beeindruckt, wie virtuos und zugleich gefühlvoll er Klavier spielen konnte. Er spielte mir immer die schönsten Klavierwerke von Liszt - sein Lieblingswerk war die Ungarische Rhapsodie Nr. 2 - und Sonaten von Beethoven, Walzer, Mazurkas und Polonaisen von Chopin, Werke von Schumann, Schubert, Brahms und vielen anderen vor. Er hat maßgeblich zu meiner großen Faszination für das Klavier beigetragen und ich hatte nur den einen Wunsch, so spielen zu können wie er.
Ich habe jeden Tag viele Stunden mit großer Begeisterung und Ausdauer geübt und bis zu meinem 17. Lebensjahr habe ich fast ausschließlich klassische Literatur gespielt. Durch einen Freund wurde ich irgendwann auf Ragtime aufmerksam und war begeistert. Neben den klassischen Werken wurde nun vor allem Scott Joplin - für mich der King of Ragtime - zu meinem neuen Favoriten. Mit einer Freundin, die Klarinette und Alt-Flöte spielte, habe ich sogar lange Zeit Ragtime-Musik zu diversen Veranstaltungen gespielt.
Im meinem späteren Studium habe ich mich neben dem Klavierspiel sehr intensiv mit den Möglichkeiten synthetischer Klangerzeugung, die damals noch auf rein analogen Synthesizern nach dem Konzept von Robert Moog basierte, beschäftigt. In verschiedenen Bands, in denen ich mitspielte, lernte ich unterschiedlichste Musik-Stilrichtungen kennen. Wir spielten fast alles, angefangen vom Pop, Rock, Blues, Jazz bis hin zu experimenteller Musik und eigenen Kompositionen.
Ich habe seither sehr viel für Klavier komponiert, darunter eine Vielzahl von Jazz- und Pop-Balladen, impressionistische Kompositionen für Klavier, eine Reihe von Klavier-Transkriptionen und Bearbeitungen bekannter klassischer Werke oder von Traditionals. Ein großer Teil der Kompositionen steht auch als Notendownload bei musicalion.com zur Verfügung.
Meine bisher aufwändigsten und umfangreichsten Kompositionen und Musikproduktionen waren impressionistische Werke im Auftrag einer Schule für modernen Ausdruckstanz für Ballet- und Tanzchoreographien, die im Landestheater Neuss mehrmals öffentlich aufgeführt wurden. Auch wenn es sehr viel Arbeit war, für eine zweistündige Choreographie mit 30 Tanz-Szenen die Musik zu komponieren, so habe ich es doch mit großer Leidenschaft und Freude gemacht.
Im Moment arbeite ich mit einem Theaterregisseur, der auch Schauspieler und ausgebildeter Sänger ist, kreativ für ein Gesangs- und Bühnenprogramm zusammen.
eventpeppers: Wie würden Sie Ihren musikalischen Stil und Ihr Repertoire beschreiben? Und für welche Art von Veranstaltungen werden Sie bevorzugt gebucht?
Als Pianist sind für mich Ausdruck und Interpretation eines Werkes entscheidende Faktoren des musikalischen Vortrags. Ganz gleich, ob ich ein klassisches Werk, eine schöne Pop-Ballade oder einen flotten, funkigen Jazztitel spiele, immer möchte ich mit meinem Spiel meine Zuhörer gefühlsmäßig erreichen. Ich lebe für die Klaviermusik und spiele immer mit Leidenschaft und das schätzen meine Zuhörer an mir. Mein Repertoire ist sehr umfangreich und breit gefächert. Es umfasst den Bereich der Unterhaltungsmusik aus verschiedenen Genres (Smooth Jazz, Pop, Soul, Chanson, Musical, Filmmusik) und natürlich auch viele Werke aus der klassischen Klavierliteratur.
Ich werde gerne zu Trauungen, Hochzeiten, Empfängen oder anderen privaten Anlässen mit besonderem musikalischem Ambiente oder auch zu Firmenevents, Abschlussfeiern in Hochschulen oder für Loungemusik in Hotels gebucht. Für das nächste Jahr sind Bühnenauftritte als Solist und als gesangsbegleitender Pianist geplant.
eventpeppers: Gibt es bestimmte Stücke, die bei Ihrem Publikum immer besonders gut ankommen und deshalb bei keinem Auftritt fehlen dürfen? Wenn ja, welche?
Besonders gut kommt meine Jazzkomposition von Amazing Grace an. Das Lied an sich ist ja bereits ein wunderschönes Traditional. Durch die jazzige Interpretation erhält das Lied jedoch noch einen neuen, ganz eigenen Charakter. Unvergessliche Pop-Balladen wie „You raise me up“ von Rolf Løvland, oder Soul-Titel von Xavier Naidoo wie „Wenn ein Lied meine Lippen verlässt“, Klassiker wie „Music“ von John Miles - ein Werk, das genau mein inniges Verhältnis zur Musik beschreibt - oder die unvergleichlich schöne, ergreifende Filmmusik zu „Chariots of Fire“ von Vangelis dürfen auf keinen Fall fehlen.
eventpeppers: Und was sind Ihre persönlichen Lieblingswerke? Gibt es darunter vielleicht auch das ein oder andere unbekanntere Stück, das Sie Ihrem Publikum bei Ihren Auftritten immer gerne näherbringen?
Da gibt es eigentlich sehr viele, die ich nennen könnte, aber sicherlich sind für mich „Bridge over troubled water“ von Art Garfunkel, “Song for Guy” von Elton John, „People help the people“ von Birdy, „Chasing Cars“ von Snowpatrol und „Music“ von John Miles sowohl musikalisch als auch vom Songtext her, absolute Meilensteine der Pop-Musik.
Gerne spiele ich auch die eher unbekannten Titel, wie zum Beispiel „Irgendwo auf der Welt“ von W. R. Heyman, „David’s song“ von Vladimir Cosma, „Danny Boy - Londonderry Air“ von Fred Weatherley, „Comfortably numb“ von Pink Floyd oder „Firth of Fifth“ von Genesis. Da werde ich oft gefragt: „Was war das eben für ein Stück, das Sie gespielt haben?“
eventpeppers: Gibt es einen Auftritt, der Ihnen besonders in Erinnerung geblieben ist? Wenn ja, warum?

Ich denke das Schönste an meinem Beruf ist es, wenn ich durch meine Musik andere Menschen berühren und glücklich machen kann.

Ja, da gibt es ein Menge schöner Erinnerungen. Ein besonders schönes Erlebnis ereignete sich bei einer Hochzeitsfeier, bei der ich als Pianist auftrat. Die Gäste hatten verschiedene Einlagen und Events für das Brautpaar vorbereitet. Eine Einlage aber war gar nicht geplant gewesen. Eine junge Dame, die beste Freundin der Braut, war von meinem Klavierspiel sehr angetan und sagte mir, sie würde gerne für das Brautpaar ein Lied vortragen und ob ich sie hierzu am Klavier begleiten würde, was ich natürlich gerne tat. Sie wollte „One moment in time“ von Albert Hammond - bekannt durch Whitney Houston - singen, das gesanglich sehr anspruchsvoll ist. Ihre Stimme war dermaßen klar und ausdrucksstark, dass die Gäste bei ihrem Gesang Tränen in den Augen hatten. Auch mich hat ihr Gesang sehr berührt und ich war absolut beeindruckt.
eventpeppers: Sie haben bereits eine CD veröffentlicht und arbeiten momentan an einem weiteren Tonträger. Was erwartet den Hörer dabei?
Wie bereits in meiner ersten CD werde ich eine musikalische Zusammenstellung von Werken aus der Klassik (unter anderem Liszt-Klavierinterpretation des 2. Satzes der Symphonie Nr. 7, „Recuerdos de la Alhambra“ von Francesco Tarregas, Werke von Chopin), sowie verschiedenen Poptiteln (unter anderem „You raise me up“, „People help the people” , „Chasing Cars“), Jazzstandards (unter anderem „As time goes bye“, „Misty“, „One for my Baby“), Filmmusik (unter anderem “Comptine d'un autre été“, „Una mattina“, „Chariots of fire“), Chansons (unter anderem ”La vie en rose”, “Irgendwo auf der Welt”) und einige eigene Kompositionen (unter anderem “Schneeflocken”, „Sommertraum”) vorstellen.
eventpeppers: Zu guter Letzt: Was ist für Sie das Schönste an Ihrem Beruf?
Ich denke das Schönste an meinem Beruf ist es, wenn ich durch meine Musik andere Menschen berühren und glücklich machen kann.

6 Fotos

Der Pianist Reimund Merkens.
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Pianist Reimund Merkens live beim Auftritt.Reimund Merkens: Pianist für jedes EventPianist Reimund Merkens am Flügel.Pianist für Firmenfeiern und andere stilvolle Events: Reimund MerkensReimund Merkens spielt live.