Künstler der Woche

Interview mit The Munichs

Interview mit der Partyband The Munichs

The Munichs ist eine waschechte Oktoberfestband und hat bereits auf der Münchner Wiesn für ausgelassene Stimmung auf den Bierbänken gesorgt. Wie die Münchner Partyband mit ihrer Musik - und innerhalb der Band - Generationen verbindet, warum Hochzeiten für sie nach wie vor eine ganz besondere Verantwortung bedeuten und wie es sich anfühlt, wenn ein ganzes Bierzelt nach der eigenen Musik tanzt, verraten unsere "Künstler der Woche" im Interview!

eventpeppers: Lieber Bertl, Max, Marco und liebe Julia, gemeinsam bilden Sie die Partyband "The Munichs". Verraten Sie uns jeweils ein paar Stationen aus Ihrem musikalischen Werdegang?
Julia: Angefangen hat alles im zarten Alten von drei Jahren im Kinderchor der Kirche, dort habe ich schon früh die Liebe zur Musik entdeckt. Ich stand immer, noch nicht einmal des Lesens mächtig, an vorderster Front und habe aus voller Kehle und auswendig gesungen. Bis heute lässt mich die Musik einfach nicht los. Seit drei Jahren stehe ich professionell auf der Bühne: Als erste Solistin in einem großen Gospelchor, als Frontfrau einer Rockcover-Band und natürlich als Frontfrau von "The Munichs".

Aufgrund des sehr unterschiedlichen Alters der vier Musiker, wird der jugendliche Überschwang von Max und Julia mit der geballten Erfahrung von Marco und Bertl gepaart.

Bertl: Mit sechs Jahren startete ich meine Musikerkarriere – ich bekam ein Klavier. So manch einer ahnt es: Sechs Monate Klavierunterricht bei einer ziemlich verstaubten Lehrerin und dann auch noch Klassik - da war ich auch gleich wieder weg, Klassik geht gar nicht. Die Musik selbst ließ mich aber nicht los. Tasten waren ja nicht schlecht und ein Orgellehrer, der moderner unterrichtete, war auch schnell gefunden. Also wurde ich Orgelspieler – vier Jahre lang. Mit 11 Jahren stellte ich fest, dass Brian May, Eric Clapton und Angus Young viel weiter vorne auf der Bühne stehen und auch mehr angehimmelt werden und ab da war dann das richtige Instrument für mich gefunden: Gitarre! Als Gitarrist wird man auch nicht unbedingt mit Klassik konfrontiert. Noch ohne Playstation und ähnlichen Gerätschaften hatte man mehr Zeit und Muße, sich mit der Musik zu beschäftigen. Und so fanden sich auch schnell weitere Musikbegeisterte. Die erste Band mit 14 Jahren für Kinderfaschingsbälle, mit 17 Jahren die erste Tanz- und Partyband. Mit 19 Jahren hatte ich bereits Engagements im Ausland.
Marco: Als ich in jungen Jahren in einem Boot von Sizilien übers Meer kam, um im schönen Bayernland mein Glück zu finden, trommelte ich bereits hingebungsvoll meiner Mama in der Küche auf Töpfen etwas vor. Das musikalische Talent wurde sogleich erkannt, ich nahm zehn Jahre Unterricht an der Musikschule am Richard-Strauss-Konservatorium, war vier Jahre im Musikkorps der Bundeswehr und hatte Unterricht bei drummers focus, Alex Holzwarth in München. Ich spiele jetzt seit 29 Jahren Drums und seit ca. zwölf Jahren in verschiedenen namhaften Münchner Partybands.
Max: Ich bin schon immer der Youngster in meinen Bands gewesen, egal ob mit meiner Hauptbesetzung oder bei Aushilfsjobs. Ich habe mich schon im Alter von sieben Jahren mit Instrumenten beschäftigt, mit ca. elf Jahren hatte ich für ein paar Wochen Klavierunterricht. Irgendwie reizte mich dieses Instrument allerdings überhaupt nicht und habe den Klavierunterricht schließlich auch an den Nagel gehängt. Währenddessen klimperte – als mehr kann man dies nun wirklich nicht bezeichnen – ich immer wieder auf der Gitarre meines Vaters (Bertl) herum, wodurch sich meine Zuneigung zu Saiteninstrumenten ausdrückte. Nach ein paar müßigen Gitarrenstunden mit dem eigenen Vater als Lehrer hatte ich auch hiervon die Nase voll. Aber mit einem solchen Vater als musikalisches Vorbild musste doch ein Musiker herauskommen, weshalb man dann schließlich auf die Idee kam, dem Buam Bassunterricht zu spendieren. Mit Leidenschaft zupfe ich dieses Instrument nun schon seit einigen Jahren. Auch bekomme ich schon seit geraumer Zeit Gesangsunterricht, was mich nur noch mehr motiviert.
eventpeppers: Wie haben Sie denn letztendlich als Band zusammengefunden?
Vater und Sohn, also Bertl und Max, spielten bereits in einer Besetzung miteinander. Eine Sängerin sollte das Ensemble abrunden, so kam Julia zum Vorsingen zu uns. Ursprünglich aus dem Gospel kannte sie keine Partymusik. Eine Hammerstimme, sie musste doch irgendwie dazu zu bringen sein, auch Gefallen an der Partymusik zu finden. Sie wurde mit den nötigen Übungsmaterialien ausgestattet und wollte sich melden. Haha, keiner glaubte jemals daran. Vier Wochen später erschien eine perfekte Sängerin für eine Partyband. Der Wunsch nach richtiger, echter Livemusik war inzwischen so stark, dass auch ein Schlagzeuger gefunden werden musste: Marco. Kennenlernen im Proberaum ist überbewertet, das geht auch auf der Bühne eines Biergartens bei einem spontanen Job. Max hat sofort gefragt: "Darf ich ihn behalten?" - so war "The Munichs" geboren.
eventpeppers: Was würden Sie sagen ist Ihr Markenzeichen bzw. was unterscheidet "The Munichs" von anderen Bands?
Wir legen großen Wert auf Vielseitigkeit. Es sind Songs aus allen Epochen der Unterhaltungsmusik seit 1940 vorhanden, denn wir wollen ja auch für alle Altersgruppen etwas dabei haben. Aufgrund des sehr unterschiedlichen Alters der vier Musiker, wird der jugendliche Überschwang von Max und Julia mit der geballten Erfahrung von Marco und Bertl gepaart. Hieraus resultiert eine unglaubliche Empathie für das altersgemischte Publikum.
eventpeppers: Sie treten unter anderem häufig als Hochzeitsband auf. Wie machen "The Munichs" die Hochzeit aus musikalischer Sicht zu etwas ganz Besonderem und welche Expertentipps würden Sie Brautpaaren für die musikalische Planung gerne mit auf den Weg geben?
Eine Hochzeit ist im Gegensatz zu allen anderen Events etwas Einmaliges. Darum hat man als Band bei einer Hochzeit auch eine besondere Verantwortung. Das Brautpaar und deren nächste Freunde werden sich immer an diese eine Feier erinnern und gerade deshalb muss es etwas Besonderes sein, was man als Band darbietet. Einfühlungsvermögen für ein so gemischtes Publikum, wie es das nur auf einer Hochzeit gibt, ist dabei das Wichtigste. Für das Brautpaar haben wir dabei den einen Tipp: Die Band unbedingt vorher anhören, denn wenn man am falschen Ende spart, ärgert man sich nachher umso mehr. Auch die teuerste Band muss nicht unbedingt die Beste sein, sondern die Chemie muss stimmen.
eventpeppers: Die "Wiesn" hat am Wochenende wieder ihre Pforten eröffnet und Sie sind dort bereits im berühmten Festzelt Hippodrom aufgetreten. Können Sie ein bisschen von Ihren dortigen Erfahrungen berichten und sind Sie auch dieses Jahr wieder auf dem Münchner Oktoberfest oder anderen Oktoberfesten in Deutschland vertreten?
Leider gibt es das Hippodrom ja nicht mehr, aber Wiesn spielen ist so oder so toll. Die Atmosphäre ist ganz anders als bei anderen Jobs. Als Musiker kann man die Stimmung der Gäste steuern – und es ist ein unbeschreibliches Gefühl, wenn ein ganzes Bierzelt das tut, was man von ihm will. Dieses Jahr sind wir nicht auf der Wiesn vertreten, dafür aber auf anderen Oktoberfesten in Deutschland.
eventpeppers: Sie haben auch schon auf diversen internationalen Oktoberfesten in den USA und Kamerun für Stimmung gesorgt. Wie feiert man denn in anderen Ländern Oktoberfest und wie erklären Sie sich den weltweiten Erfolg des Münchner Oktoberfests?

Es ist ein unbeschreibliches Gefühl, wenn ein ganzes Bierzelt das tut, was man von ihm will.

Andere Länder versuchen, durch die ganze Aufmachung und Deko ein ähnliches Bild wie in den Bierzelten herzustellen. Sie trinken Bier, sind gut gelaunt, schunkeln, tanzen und versuchen einfach das Fest so zu feiern, wie man es auch im Fernsehen sieht.
eventpeppers: Im letzten Jahr war "Atemlos" von Helene Fischer der absolute Stimmungshit. Welcher Song darf denn dieses Jahr - Ihrer Erfahrung nach - in den Festzelten nicht fehlen?
Unseres Erachtens ist momentan der Posten für den Wiesn Hit 2015 noch völlig offen. Wir sind gespannt, was sich im Laufe der Wiesn noch ergeben wird.
eventpeppers: Zu guter Letzt: Was ist für Sie das Schönste an Ihrem Beruf?
Max: Die Wertschätzung für das, was man am liebsten tut.
Julia: Dass ich die Menschen durch Stimme und Text erreichen kann.
Bernd: Ich habe die Ehre, auf den Brettern, die die Welt bedeuten, zu stehen.
Marco: Die Musik.

3 Fotos

Die Partyband The Munichs
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Die Hochzeitsband The Munichs live auf der BühneDie Oktoberfestband The Munichs ist bereits auf der Wiesn aufgetreten