Künstler der Woche

Interview mit Les Belles du Swing

Interview mit der Swingband Les Belles du Swing

Les Belles du Swing sind Frauenpower pur und kombinieren klassische Swingmusik mit neuen, deutschen Texten. So wird aus "Hit the Road Jack" bei den kessen Damen aus Berlin schon mal "Nimm das Brot weg". Im Interview sprechen unsere tollen "Künstler der Woche" über ihre musikalischen Anfänge, ihre Pläne für das neue Jahr und erzählen außerdem, warum ein Kontrabass beim Zoll schon mal für Verwirrung sorgen kann.

eventpeppers: Liebe Silke Fell, liebe Doro Gehr, Sie sind beide Mitglied der sechsköpfigen Damen-Swingband "Les Belles du Swing". Wie haben Sie musikalisch zusammengefunden?
Einige unserer Musikerinnen hatten wir vorher in anderen Musikprojekten kennen und schätzen gelernt und einige kamen zu uns durch Empfehlungen von Kollegen, deren Einschätzung wir vertrauen. Tatsächlich gezielt gesucht haben wir nur nach unserer Sängerin. Dafür besuchten wir immer wieder Konzerte, bis wir sie eines Abends in einem Singer/Songwriter-Contest im Maxim Gorki Theater in Berlin sahen. Dort sprachen wir sie an und es hat gleich gefunkt.
eventpeppers: Wie kamen Sie auf den Bandnamen "Les Belles du Swing"?
Es sollte ein französischer Name sein, um die französische Komponente unserer Rhythmusgruppe – vor allem der Gitarre - zu betonen. Wir wollten uns damit auch absetzen vom amerikanischen Swing - der ohnehin populär ist - und auf die europäischen Wurzeln aufmerksam machen. Des Weiteren sollte unbedingt das Wort „Swing“ darin vorkommen, damit die Beschreibung unserer Musik schon im Namen enthalten ist. Und wir wollten auf charmante Art sagen, dass wir hauptsächlich Musikerinnen sind.
eventpeppers: Wie darf man sich Ihre Auftritte und Ihr Repertoire vorstellen? Und für welche Veranstaltungen werden Sie besonders oft gebucht?
Unsere Auftritte sind publikumsnah und verbinden Entertaining mit Swing, Jazz und Improvisation. Ich glaube, mit dieser Kombination setzen wir uns tatsächlich ab von den meisten anderen Swingformationen oder ernsthaften Jazzformationen. Unser Repertoire besteht aus berühmten Swing-Klassikern mit Texten in Deutsch, die wir entweder gefunden oder selbst geschrieben haben. Deren Themen behandeln unser heutiges Leben und Humor spielt eine große Rolle. Zunehmend schreiben wir eigene Kompositionen, die immer im Swing-Stil sind. Aber wir loten natürlich auch musikalisch aus, was an Abwechslung in diesem Stil alles möglich ist. Wir werden zum Beispiel zu Festivals, zu Galas, in Jazzclubs oder in Theater eingeladen. Wir können sehr konzertantes und unterhaltsames Repertoire zusammenstellen, aber ebenso dezent im Hintergrund wirken oder eine Tanzveranstaltung begleiten. Unser Repertoire ist groß und wir treffen dann eine passende Auswahl, entsprechend der Vorgaben.
eventpeppers: Was ist für Sie das Besondere an Swingmusik? Ist das auch privat Ihre bevorzugte Musikrichtung?

Momentan lieben die Leute unseren Song „Nimm das Brot weg“ am meisten.
Der Text ist selbst geschrieben und erinnert gewollt an den Song „Hit The Road, Jack“.

Wir lieben die Leichtigkeit im Swing, den Witz, das Federnde. Es ist toll, dass man dazu tanzen kann, dass es akustische Musik ist und dass Swingmusik so facettenreich ist - so wird auch das Zuhören nie langweilig. Natürlich gibt es auch Balladen, poetische oder ernsthafte Momente im Swing. Größenteils macht Swing aber einfach Spaß und es ist unterhaltsame Musik, in der dennoch Jazzimprovisation erwünscht ist und vom Publikum akzeptiert wird. Das ist für uns wichtig und interessant. Man kann sich immer weiter entwickeln, es bleibt immer lebendig, klingt immer wieder neu, wird nie langweilig oder routiniert. Privat und beruflich hören und spielen wir auch andere Musikrichtungen. Silke liebt südamerikanische und spanische Musik und spielt diese auch begeistert selbst. Doro liebt gerade sehr die neuen Jazztalente wie Robert Glasper Experiment, Gretchen Parlato oder The Bad Plus. Es ist immer gut, offen zu sein und seinen Horizont zu erweitern. Verschiedene Stile können sich gegenseitig befruchten. Wir gehen beide auch sehr gerne in Ausstellungen, in's Kino, Theater und lesen Bücher. Alle Kunstformen sind spannend und bereichernd.
eventpeppers: Welche Stücke kommen bei Ihrem Publikum immer besonders gut an? Und gibt es vielleicht ein Stück, das bei keinem Auftritt fehlen darf, aber noch nicht so bekannt ist?
Momentan lieben die Leute unseren Song „Nimm das Brot weg“ am meisten.
Der Text ist selbst geschrieben und erinnert gewollt an den Song „Hit The Road, Jack“.
eventpeppers: Haben Sie ein paar Anekdoten aus Ihrem Musikerleben parat? Zum Beispiel ein kleines Missgeschick, über das Sie im Nachhinein lachen können?
Sehr lustig war ein Versprecher in einer Moderation von uns. Wir spielten auf einer Lesung von Ken Follett und wollten ihn ansagen. Doro sagte: „Bitte einen herzlichen Applaus für Fan Kollett!“
Oder einmal waren wir auf Tournee in den arabischen Emiraten und stiegen um in Doha. Unsere Bassistin erregte dort am Flughafen sehr viel Aufmerksamkeit mit ihrem riesigen Kontrabass. So ein Instrument schienen die Leute dort noch nie zuvor gesehen zu haben. Deshalb durfte sie den Zoll erst passieren, nachdem sie bewiesen hatte, dass es tatsächlich ein Musikinstrument ist. Die Zollbeamten verlangten also von ihr, ihren Bass auszupacken und darauf zu spielen. Eine japanische Touristin stand zufällig dabei und krümmte sich vor Lachen. Das alles war so surreal - leider haben wir es nicht festgehalten.
eventpeppers: Was sind Ihre musikalischen Pläne für das neue Jahr 2014? Gibt es vielleicht einen Auftritt, dem Sie schon besonders entgegenfiebern?
Wir möchten gerne viele neue Songs schreiben, unser Repertoire erneuern und wieder mal mit unserem Choreographen proben. Zur Zeit verhandeln wir gerade mit einem Veranstalter in Schweden wegen eines großen Festivals. Ansonsten haben wir schöne Konzerte in Aussicht, zum Beispiel auf Rügen, im Bundestag und Ende Januar spielen wir unser Instrumentalprogramm am Wannsee in Berlin.
eventpeppers: Zu guter Letzt: Was ist für Sie das Schönste an Ihrem Beruf?
Dass man sich immer weiter entwickelt, dass wir zusammen auf der Bühne Spaß haben und dadurch unser Geld verdienen dürfen.

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Wahre Frauenpower: Les Belles du Swing
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