Künstler der Woche

Interview mit CarryMe

Interview mit dem Akustik-Duo CarryMe

Cindy und Michelle bilden zusammen das Akustik-Duo CarryMe und sind unsere tollen "Künstler der Woche". Der Name vereint nicht nur die Initialen des sympathischen Pärchens, sondern verrät auch schon die Besonderheit an deren Auftritten - das Publikum wird von den beiden Musikern nämlich durch den Abend getragen, wie auf einem musikalischen Bett. Lesen Sie im Interview mehr über das Repertoire, die musikalische Laufbahn und das Hochzeitsspecial der tollen Künstler!

eventpeppers: Liebe Cindy, lieber Michelle, würden Sie beide bitte jeweils kurz Ihren musikalischen Werdegang beschreiben? Wie kamen Sie zur Musik?
Cindy: Puh, das ist schon so wahnsinnig lange her - Hilfe, bin ich alt geworden! (lacht) Bei mir fing es an, dass ich als Kind und Teenie immer und überall mitgesungen habe und da sagte man mir, dass ich eine schöne Stimme hätte. Irgendwann ist es ebenfalls einem Produzenten aufgefallen, der mit mir unter dem Künstlernamen „Cindy Marlow“ eine CD produzierte, die mir dann auch meinen ersten Plattenvertrag brachte. Leider wurde es nichts mit der grooooßen Musikkarriere und ich suchte mir meine erste Band. Da war ich allerdings schon 24 und stand das allererste Mal mit meiner eigenen Band "Cindy Marlow" auf der Bühne vor Publikum. Mein Mann Michelle war zu dem Zeitpunkt Gitarrist der Band. Aber von da an wusste ich: DAS ist es! Das ist es, was ich nie mehr missen möchte. Die Euphorie und die Stimmung, die von dem Publikum wieder zur Band übertragen wurden, waren unglaublich. Mit dieser Band und englischsprachigen eigenen Songs gewannen wir ein paar Wettbewerbe und haben viele Gigs in Norddeutschland gespielt. Die Band ging leider Ende 2010 auseinander. Aber Michelle und ich lieben die Musik zu sehr und haben dann überlegt mit deutschsprachigen eigenen Texten weiterzumachen und da war unsere aktuelle Band „Annie's Revier“ geboren. Seit Anfang des Jahres haben wir einen Plattendeal und unsere erste CD auf dem Markt. Sie heißt „Zurück zum Start“, ein passendes Musikvideo wurde ebenfalls dazu gedreht. Ein überraschender zweiter Platz über mehrere Wochen in den Downloadcharts bei Amazon gabs noch gratis dazu. So war es bisher bei mir.

Wenn uns das Publikum schon kennt, dann freuen sie sich immer besonders über „The lion sleeps tonight“. Das ist unser absolutes „Gute Laune“-Lied, bei dem wirklich jeder mitsingt.

Michelle: Hm...das ist schon sehr lange her! Als ich damals in der Realschule von meinem Musiklehrer angesprochen wurde, ob ich nicht mit ein paar Jungs den Abschlussball musikalisch mit Coversongs begleiten wollen würde, habe ich sofort zugesagt. Meine Eltern hatte mich in früher Kindheit zum obligatorischen Blockflöten- und danach zum Orgel-Unterricht überredet, so dass ich einiges noch von damals konnte. Also kurzerhand mit den coolen Jungs aus der Schule ein paar Titel wie „Let it be“ oder „Johnny B. Good“ einstudiert und den Ball gerockt. Das hat uns damals so einen Spaß bereitet, so dass dann die Band BLACKSTAGE mit eigenen englisch-sprachigen Songs entstand, welche mit wechselnder Besetzung satte 11,5 Jahre Bestand hatte. Hierfür habe ich mir autodidakt die E-Gitarre beigebracht und bin bis heute bei den Saiten geblieben. Damals waren TV-Auftritte, tolle Konzerte im In- und Ausland dabei und haben mein Leben schon ganz schön auf Trapp gehalten. Langweilig wurde es nie. Auch einen Plattenvertrag mit einem großen Label und über 400 TV-Einspielungen bei Kabel 1 (unser Song "Summersong" war der Titelsong der Sommerkampagne „Die besten Filmhits aller Zeiten!“) waren dabei. 2003 löste sich die Band dann nach zähem Gezanke mit der Plattenfirma auf und ich spiele hier und dort in einigen Projekten und Bands Gitarre. 2004 gründete ich mein eigenes Tonstudio und startete im Musik-Business bis heute durch – aber immer mit dem Blick auf das Kreative und die eigenen Kompositionen. 2004 sammelte ich erste Erfahrungen im Entertainment-Geschäft, da ein befreundeter Gitarrist einen zweiten Mann für ein Akustik-Duo suchte. Fortan spielten wir unzählige Kneipen-Gigs in ganz Norddeutschland, was dann aber sehr schnell zum Stress ausartete und irgendwie nicht richtig war- 2005 war da schon wieder Schicht. Parallel zu den ganzen Bands, die Cindy schon angesprochen hat, und externen Projekten fing ich 2010 als Gitarrenlehrer in einer staatlichen Musikschule an, was ich bis heute fortführe und es toll finde junge Menschen mit Musik in Verbindung zu bringen. Mittlerweile gibt es auch Schulprojekte, wo Schulbands entstehen und ich die Kids coache.
eventpeppers: Wie haben Sie dann letztlich musikalisch zusammengefunden und wie sahen die Anfänge Ihres Duos CarryMe aus?
Cindy: Musikalisch haben wir recht schnell zusammengefunden, denn das war auch der Kennenlerngrund bei uns.
Michelle: Stimmt, übers Internet haben wir uns in einer sogenannten Partnerbörse damals so ca. 2001 kennengelernt.
Cindy: Aber es hat noch lange gedauert, bis wir dann auch ein Paar wurden und zusammen Musik gemacht haben.
Michelle: 2004. Da waren wir dann endlich ein Paar und ich spielte als Gitarrist in der Band „Cindy Marlow“.
Cindy: Und etwa im Juni 2005 hatten wir den ersten privaten Auftritt mit unserem Akustik-Duo auf einer Hochzeitsfeier. Man war ich aufgeregt - aber es war so schön.
Michelle: Wir haben dann langsam unser Repertoire aufgebaut und spielten mal hier, mal dort. Oftmals bei Freunden und haben das recht locker gesehen...
Cindy: ...bis uns ein befreundetes DJ Team 2010 gefragt hatte, ob wir nicht Lust hätten auf einer Hochzeitsmesse zu spielen - und BÄM hatten wir im Jahr darauf nicht mehr 5-10 sondern 40 Auftritte und das steigerte sich von Jahr zu Jahr.
Michelle: Wir sind immer noch so überwältigt von den vielen Nachfragen und es tut uns immer wieder leid vielen Interessenten an CarryMe absagen zu müssen, weil wir es zeitlich einfach nicht mehr schaffen. Wir können uns leider nicht klonen - das wäre cool! (lacht)
Cindy: Ohja, aber mehr als drei Hochzeiten pro Tag bekommen wir nicht realisiert - leider.
eventpeppers: Wie kamen Sie auf den Namen "CarryMe"?
Cindy: Die Namensfindung war eigentlich gar nicht so schwer. Der Künstlername sollte aus unseren Initialen bestehen und so haben wir das englische Wörterbuch aufgeschlagen und einfach unter „C“ und „M“ geschaut und da war der Name recht schnell geboren: „CarryMe“ – Trage mich!
Michelle: So soll auch unsere Darbietung sein, dass das Publikum für die Dauer der Veranstaltung getragen wird, wie auf einem musikalischen Bett. Nicht zu aufdringlich und mit Gewalt, sondern sanft und behutsam. Wir wollen unsere Zuhörer auf eine Gefühlsreise mitnehmen!
eventpeppers: Wie würden Sie Ihr Repertoire beschreiben und für welche Veranstaltungen werden Sie besonders oft gebucht?
Cindy: Unser Repertoire ist eigentlich eine bunte Tüte aus dem Rock/Pop Bereich der 60er Jahre bis hin zu aktuellen Charts. Viele englischsprachige Titel, jedoch holen die deutschen Titel immer mehr auf und werden oft gewünscht - was uns sehr freut! Da wir beide ebenfalls sehr gerne auch privat deutschsprachige Bands hören.
Michelle: Wir werden hauptsächlich zu Hochzeiten und besonders für die Trauzeremonien und Sektempfänge gebucht. Aber wir spielen auch häufig auf Geburtstagen und Firmenveranstaltungen, Stadtfesten oder wie erst vor kurzem auf einem Familienfest mitten in der Fußgängerzone einer Kleinstadt in der Nähe von Hannover.
Cindy: Eigentlich überall, wo man Musik einsetzen kann. Aber in den letzten Jahren haben sich die Hochzeiten mehr herauskristallisiert.
eventpeppers: Sie bieten auch ein eigenes Hochzeitsspecial an. Was ist darin enthalten?
Cindy: Unser Hochzeitsspecial liegt darin, dass wir jedes Brautpaar zu uns nach Hause einladen um die persönlichen musikalischen Wünsche für die Trauzeremonie heraus zu finden.
Michelle: Oftmals kommen die Pärchen zu uns und wünschen sich die typischen Standardsongs, wie „The Rose“, „Hallelujah“ oder „You raise me up“. Sind wirklich schöne Songs, aber wenn man nachfragt, was sie denn mit diesen Songs verbinden, kommt oft als Antwort: "Nichts, sie sind einfach nur schön“.
Cindy: Und da kommen wir in's Spiel und da fängt unsere Arbeit an. Herauszufinden, welche Songs „Ihre“ Songs sind. Welche Konzerte das Paar gemeinsam besucht hat, ob es Lieder gibt, die beide im Radio lauter schalten.
Michelle: Es ist dann schon manchmal recht witzig zu schauen, welche musikalischen Vorlieben das Brautpaar hat und die Kunst ist es, beide mit der Liedauswahl glücklich zu machen.
Cindy: Und in 99 Prozent der Fälle geht das Brautpaar mit ganz anderen Songs nach Hause, als mit denen, die es zuerst ausgesucht hat - aber mit persönlichen Liedern, die auch eine Bedeutung für das Paar haben.
Michelle: Das kann dann auch schon mal Rammstein für die Kirche nach dem Ringtausch sein (lacht). Aber zu dem Brautpaar passte es einfach und sie hatten eine besondere Beziehung zu den Songs. Ebenso unter anderem Placebo, Schandmaul oder H-Bloxx.
Cindy: Wir sind halt nicht Standard, sondern anders. Wir versuchen den Songs eine persönliche Note zu geben und so zu spielen, dass sie auch überall einsetzbar sind - auch in der Kirche (lacht).
eventpeppers: Welche Songs kommen bei Ihrem Publikum immer besonders gut an und dürfen deshalb bei keinem Auftritt fehlen?

Wenn der Bräutigam die Braut das erste Mal sieht und wir bei diesem persönlichen Moment dabei sein dürfen und diesen auch noch musikalisch begleiten dürfen, ist es immer wieder ein ganz besonderes Highlight.

Cindy: Puh, da wir versuchen unser Repertoire immer abwechslungsreich und neu zu gestalten ist die Frage schwierig.
Michelle: Aber wenn uns das Publikum schon kennt, dann freuen sie sich immer besonders über „The lion sleeps tonight“ (lacht).
Cindy: Stimmt, das ist unser absolutes „Gute Laune“-Lied, bei dem wirklich jeder mitsingt. Meist singen wir das Lied zum Abschied, um einen positiven Abschluss zu finden und noch einen Ohrwurm zu hinterlassen.
eventpeppers: Was war für Sie das bisherige Highlight Ihrer Musikerkarriere?
Cindy: Highlights? Hmm, eigentlich gibt es so viele besondere Momente in unserem Bereich, die Highlights hören eigentlich nie auf. Jede Veranstaltung hat ihre persönlichen Highlights. Gerade bei kirchlichen, standesamtlichen oder freien Trauzeremonien. Wenn der Bräutigam die Braut das erste Mal sieht und wir bei diesem persönlichen Moment dabei sein dürfen und diesen auch noch musikalisch begleiten dürfen, ist es immer wieder ein ganz besonderes Highlight.
Michelle: Manchmal denke ich mir, man müsste sie alle aufschreiben. Da waren in meiner 23-jährigen Musikkarriere so viele tolle Momente, die alle für sich gesehen einzigartig gewesen sind. Das ist echt schwer. Ob es die über 4000 Konzertbesucher waren, die einen selbstkomponierten Song mitgesungen haben, oder selbst eine Hochzeitsmesse, wo ein interessiertes Pärchen nach einem Stück gefragt hat, wir es angespielt haben und beide komplett in Tränen ausgebrochen sind vor Freude - das ist dann erstaunlich und unvergesslich!
eventpeppers: Zu guter Letzt: Was ist für Sie das Schönste an Ihrem Beruf?
Cindy: Das wir es immer wieder auf's Neue schaffen, die Menschen mit unserer Darbietung zu berühren. Es fällt mir oftmals schwer weiterzusingen, wenn vor mir jemand sitzt, der Tränen in den Augen hat. Das berührt mich wirklich sehr und ergreift mich.
Michelle: Ich darf da gar nicht hinschauen, da ich auch sehr emotional bin! Deshalb spiele ich auch sehr häufig den ersten Song, dann kann Cindy genießen und ich gucke nach unten (lacht). Ich glaube, dass es bei mir so ist: Wenn wir durch unsere Arbeit die Menschen nur für einen kurzen Moment aus dem stressigen Alltag abholen und für die Musik begeistern können, dann haben wir unbezahlbare Situationen, die uns alle keiner mehr nehmen kann.

6 Fotos

Das Akustik-Duo CarryMe
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CarryMe: Eine Gitarre, zwei Gesänge!Cindy Hornbostel-Schiller von CarryMe.Michelle Schiller von CarryMe.Sinnlich und kraftvoll: Cindy ist bei CarryMe für den Gesang zuständig.Michelle ist beim Akustik-Duo CarryMe für Gitarre und Gesang zuständig.