Hochzeit international

Reis werfen, Schleiertanz und Brautentführung

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Warum küsst ein schwedischer Bräutigam am Hochzeitsfest so oft wie möglich fremd? Warum geht die Braut mit dem Sparschwein zum Schuhkauf? Und wieso startet der Hochzeitstag in Österreich mit einem Knalleffekt?

In Schweden küsst der Bräutigam alle anwesenden Damen sobald die Braut den Raum verlässt, in Sardinien isst das Brautpaar gemeinsam Honig, als Symbol für künftige süße Stunden, und in Dänemark muss der Bräutigam um seine Socken fürchten - diese werden in einem unachtsamen Moment zerschnitten, um ihn uninteressant für die restliche Damenwelt zu machen.

Auf Sardinien eine Tradition: gemeinsam Honig essen für künftige süße Stunden

Hochzeitsbräuche sind auf der ganzen Welt verbreitet und so unterschiedlich wie die Paare selbst. Auch im deutschsprachigen Raum sind die kleinen Traditionen, die meist eine glückliche Ehe versprechen oder die Treue der Partner symbolisieren sollen, sehr beliebt. Dabei gibt es auch hierzulande regionale Unterschiede. Während in Süddeutschland und Österreich die Braut am Hochzeitsmorgen mit Knallkörpern geweckt wird und die zuverlässigen Wecker anschließend mit einem ausgiebigen Frühstück belohnt werden, beschäftigen sich die Hochzeitsgäste im Münsterland eher damit die Hosen des Bräutigams zu verbrennen – denn diese hat er ja nach dem Ja-Wort sowieso nicht mehr an.

Mit "Hangover" zur Hollywood-Hochzeit?

Es gibt jedoch natürlich auch Bräuche, die weiter verbreitet und heutzutage beinahe auf jeder Hochzeit anzutreffen sind. So lässt der Bräutigam vor der Hochzeit auf dem Junggesellenabschied noch ein letztes Mal «die Sau raus» und auch die Braut tut ihm dies im Zuge der Emanzipation seit ein paar Jahrzehnten gleich. Früher wurde an diesem Tag der Bräutigam vom Brautvater einer eingehenden Tauglichkeitsprüfung unterzogen, heutzutage handelt es sich dabei eher um eine ausgelassene Party, die meist von den Trauzeugen organisiert wird. Oft involviert sind Stripper oder andere erotische Tänzer, sowie jede Menge Alkohol. Daher sollte der Polterabend auch nicht unmittelbar vor der Hochzeit stattfinden, um Katerstimmung bei der Trauung zu vermeiden.

Kräftemessen der ersten Stunde

Am Freudentag selbst werden Dosen an das Hochzeitsauto gebunden, das frisch vermählte Paar wird mit Reis beworfen und zersägt anschließend gemeinsam einen Baumstamm – ein Sinnbild für ausgeglichenes Geben und Nehmen in einer Partnerschaft. Wer beim Anschneiden der Hochzeitstorte die Hand oben hat, hat auch in der Ehe das Sagen (außer der Bräutigam hat wie im Münsterland die Hosen sowieso schon verloren) und die Dame, die den Brautstrauß fängt, tritt als Nächste vor den Traualtar.

Seit Diana ein Muss: Die Braut integriert in ihr Outfit etwas Altes, etwas Neues, etwas Geborgtes und etwas Blaues.

Auch die Kleiderwahl unterliegt am Hochzeitstag eher traditionellen Richtlinien. Während der Bräutigam meist einen schwarzen Anzug trägt, ist das Brautkleid in der Regel weiß. Die Braut sollte außerdem etwas Altes (Vergangenheit), etwas Neues (Zukunft), etwas Geborgtes (Freundschaft) und etwas Blaues (Treue) bei sich tragen. Dieser Brauch kommt aus England und hat sich erst mit der Hochzeit von Prinz Charles und Diana auch hierzulande etabliert. Im Original heißt es dabei: „Something old, something new, something borrowed, something blue and a lucky six-pence in your shoe”. Obwohl der Zusatz vom Glückscent im Schuh in der Übersetzung verloren gegangen ist, spielen die Brautschuhe auch in der Riege der deutschen Hochzeitsbräuche eine ganz besondere Rolle.

Mit dem Sparschwein zum Schuhkauf

Die Braut zahlt ihre Schuhe beim Kauf ausschließlich mit Cent-Stücken, um Sparsamkeit zu demonstrieren. Während der Hochzeitszeremonie versteckt sie weiteres Kleingeld darin, um ehelichen Geldsorgen vorzubeugen, und bei der anschließenden Party werden die Schuhe letztendlich versteigert. Den Zuschlag erhält dabei immer der Bräutigam – für die Schuhe inklusive aller Gästegebote.

Hochzeitswalzer oder Hip Hop-Performance?

Ist der offizielle Part einer Hochzeit erst einmal vorbei, wird ausgelassen gegessen, gefeiert und getanzt. Unterstützt durch die Hochzeitsband eröffnet dabei das Brautpaar traditionell mit einem Walzer die Tanzfläche, heutzutage gibt es aber auch oft moderne Abwandlungen des Eröffnungstanzes. Manche Paare üben sogar unterhaltsame Hip Hop Choreographien oder Ähnliches ein, um ihre Gäste zu überraschen. Gegen Mitternacht steht dann oft der Schleiertanz auf dem Programm. Dabei tanzt die Braut und die Gäste versuchen Stücke von ihrem Schleier zu erhaschen. Das Brautpaar teilt so sein Glück symbolisch mit den Hochzeitsgästen.

Übrigens: In Irland bringt es Unglück, wenn das Brautpaar auf der eigenen Hochzeit singt. Kein Problem, denn vielseitige Hochzeitssänger, Acts und Bands, die Sie vor diesem Unheil bewahren und auch bei Ihrer Tanz-Performance bestens unterstützen können, finden Sie hier bei eventpeppers.