Künstler der Woche

Interview mit We Shot the Deputy

Interview mit der Rockband We Shot the Deputy

Die vier Jungs von "We Shot the Deputy" verraten im Interview, wer von ihnen denn jetzt genau den Deputy erschossen hat und geben Einblicke in den wahren Rock 'n' Roll-Lifestyle.

eventpeppers: Lieber Matt, Norman, Marc und Eric, wie seid ihr jeweils zur Musik gekommen und wie habt ihr als Band zusammengefunden?
Matt: Also, meine Familie waren/sind alle Musiker. Mein Großvater war Klavierspieler im Stummfilmkino, meine Tante hat beim Eurovision Song Contest gesungen, mein Papa war ein großer Musikproduzent in den 70ern und meine Brüder arbeiten heute noch in der Londoner Musikszene. Also man konnte schon ahnen, dass ich die Musik finden würde. Obwohl es bei mir länger gedauert hat. The Beach Boys, Beatles, Billy Joel, Elton John, Abba etc. liefen bei uns zu Hause hoch und runter und meine Faszination für gut produzierte Musik hat damit begonnen. Als dann die Studis an der Uni, an der ich doziere, gefragt haben, ob ich bei einer Feier singen würde, habe ich Marc als Begleitung dazu geholt und the rest is history, sozusagen.

Rock lässt sich auf der Bühne einfach gut rüberbringen. Vier Mann bauen auf, Soundcheck und los geht's.

Marc: Ich kam über "Queen" zur Musik. Die habe ich immer bei meinem Vater im Auto gehört und irgendwann habe ich mir gedacht: "Ich will auch in eine Band... aber ich kann nicht singen". Da mein Vater auch Musiker ist, standen da dann eben auch genug Gitarren rum. Als Band sind wir das Ganze als Fun- und Freundschaftsprojekt angegangen. Eric kenne ich noch aus einer anderen Band, Normi schon ewig - wir haben schon in unserer ersten Band zusammen gespielt. Und Matt, mit dem ich vorher befreundet war, kam dann noch dazu.
Norman: Bei mir ging es schon in der musikalischen Früherziehung mit dem Glockenspiel los. Das hat sich dann über Flöte und Gitarre bis hin zum Bass in der Schulbigband weiterentwickelt. Eines Tages - mit 14 Jahren, lang lang ist’s her - kam dann Marc und meinte, er würde Gitarre spielen. Und so machen wir seitdem immer wieder zusammen Musik, manchmal auch einfach nur um einen schönen Abend zu haben. Vor ein paar Jahren brauchten die Jungs dann einen Bassisten, der drei Songs bei einem Sommerfest in der Uni mitspielt, danach haben wir einfach weitergemacht.
Eric: 1979 hat es mich mit KISS voll erwischt. Damals nicht bei allen beliebt - vor allem nicht bei den Eltern. Zu viel Schock, Provokation und Lautstärke. Aber genau dieses Rock 'n' Roll-Theater hat mich angesprochen, die perfekte Mixtur aus Musikalischem und Visuellem. Schlagzeug habe ich mir klassisch auf Waschmitteltrommeln selber beigebracht - ja, Mitte der Achtziger waren die auch teilweise noch rund. Zuhause war ein echtes Drumset nie Thema, also habe ich mir parallel noch Gitarre beigebracht (ist leiser). 1989 wurde es dann Zeit für die erste eigene Schießbude. Im Laufe der Zeit habe ich dann in mehreren Bands hauptsächlich als Drummer, teils aber auch als Gitarrist und Bassist gespielt. Durch Marcs Vater, mit dem ich vorher auch mal zusammen in einer anderen Band gespielt hatte, habe ich Marc kennengelernt und irgendwie hat es sich ergeben, zusammen Musik zu machen.
eventpeppers: Verratet ihr uns auch ein wenig über euch als Privatpersonen? Lieblingshobby, Lieblingsessen, Lieblingsstadt?
Eric: Bei meinen Steckenpferden steht ganz klar an erster Stelle das Trommeln und überhaupt das Musik machen. Fußball habe ich viele Jahre selber gespielt, danach kam als Ersatzsport das Mountainbiking. An Wochenenden wandern wir gerne und suchen mit Hilfe milliardenschwerer Satellitentechnik nach Tupperdosen. Lieblingsessen und -städte gibt es zu viele - ich war bei der Marine.
Marc: Das liebste Hobby ist klar Gitarre spielen und das Band- und Krachmachzeug. Essen klar Schnitzel oder Fish and Chips. Eine Lieblingsstadt habe ich nicht. Es gibt da zu viele. Ich mag allerdings Südostasien ganz gerne, das hat einen sehr chaotischen Charme.
Matt: Für mich alles was mit Sport zu tun hat: Ich habe damals für Arminia Bielefeld als Amateurspieler gekickt, dann als Jugendbundesliga-Trainer gearbeitet. Seitdem ich zu alt geworden bin (lacht) spiele ich Golf und verfolge die Tanz- und Fußballkarrieren meiner beiden Kinder. Ach ja, und ich bin Chelsea Fan und meine Lieblingshobbies sind es den Verstärker von Marc runterzudrehen wenn er nicht aufpasst und Bm (als Engländer pflegt man die B/H Verwirrung!) zu spielen, obwohl ich Laut Norman E spielen sollte.
Norman: Mucke, Frau und draußen sein und danach am liebsten eine Pizza Margherita mit frischem Feldsalat.
eventpeppers: Der Bandname "We Shot the Deputy" schreit ja förmlich danach, nach der Entstehungsgeschichte zu fragen. Wie seid ihr darauf gekommen?
Matt: Ich wollte "Control P Print" als Bandname haben, aber Marc hat "We Shot the Deputy" vorgeschlagen - also man sieht, wer bei uns die Hosen anhat. Nein, Spaß bei Seite - Bob Marley hat uns immer wieder erzählt, dass er den Deputy nicht erschossen hat, aber aufgeklärt wer es war, hat er nicht.
Marc: Den Sheriff haben wir zumindest nicht erschossen...
Eric: Ich erinnere mich noch, dass es mit der Namenssuche total schnell ging. Sonst dauert das ewig und die Namen werden immer obskurer und absurder. Aber Marc hat das in den Raum geworfen und ungelogen fanden wir das alle auf Anhieb einen total gelungenen Bandnamen. Bob hat halt den Sheriff beiseitegeschafft und hat nicht den Hilfssheriff um die Ecke gebracht - ok, wir warens! Deswegen wehre ich mich entschieden dagegen, alleine den Sheriff umgenietet zu haben. Schließlich heißen wir "We Shot" und nicht "Eric Shot". Ich habe nur das Schwarzpulverrezept ausgedruckt.
Norman: Die nüchterne Antwort: Wir machen Rock, keinen Schlager, keinen Reggae. Wir machen nicht den Fehler und lassen den Gehilfen des Sheriffs am Leben, wir ziehen das Ding durch. Die Wahrheit: Eric war es doch!
eventpeppers: Ihr habt euch dem Rock 'n' Roll verschrieben. Was macht für euch das Besondere und Zeitlose an dieser Musik aus und wer sind eure großen Vorbilder?

Wir machen nicht den Fehler und lassen den Gehilfen des Sheriffs am Leben, wir ziehen das Ding durch.

Matt: Für mich ist das Besondere, wie man so viel Emotion, Reaktion und Leidenschaft aus relativ wenig erzielen kann. Das ist hier kein Beethoven oder Gershwin, was wir hier machen - von der Komplexität her - aber Rock 'n' Roll ist immer damit erfolgreich, sein Publikum bombastisch zu unterhalten. Mann könnte sagen: "Rock 'n' Roll is easy but not simple!" Meine persönlichen Vorbilder sind Billy Joel, Bryan Adams, Rod Stewart und Freddie Mercury. Sänger, die alleine ein Publikum halten könnten.
Norman: Pff, Sänger! Alleine rocken ist echt schwierig, aber einen Sänger mit solchen Ambitionen vorne stehen zu haben transportiert den Rock einer Band manchmal bis in die letzten Reihen. Die Begeisterung, die Rock auslöst, die Flexibilität und die Harmonien, die er mitbringt, machen für mich seinen Reiz aus. Vorbilder finde ich echt schwierig, es gibt so viele gute Bands und Musiker. Jeder kann ein Star des Rock sein.
Marc: Queen, Guns N' Roses, aber auch die Beatles oder Chuck Berry. Da gibt es so viel. Rock 'n' Roll ist heute ja mehr als die Musik und das ist das Zeitlose. Wenn Rock 'n' Roll gut ist, dann passiert da was.
Eric: Echte Vorbilder gibt es für mich eigentlich nicht - eher Musiker und Bands, die mich motivieren und inspirieren. Darunter KISS, Metallica, Pink Floyd, AC/DC und The Police. Also durchweg queerbeet. Von ganz hart bis ganz seicht. Rock lässt sich auf der Bühne einfach gut rüberbringen. Man benötigt keine komplizierte Technik und Elektronik, kein ganzes Orchester und keine Partituren. Vier Mann bauen auf, Soundcheck und los geht's.
eventpeppers: Lebt ihr dann auch den wilden Rock 'n' Roll-Lifestyle oder lasst ihr es eher ruhiger angehen?
Matt: Mein TV ist kaputt, aber nicht weil ich ihn vom Hotelbalkon geworfen habe!
Norman: Früher konnte man noch nächtelang feiern und war am nächsten Morgen fit. Heute sorgen wir lieber dafür, dass andere sich am nächsten Tag gerockt fühlen.
Marc: Ich lebe den ultimativen Rock 'n' Roll-Lifestyle eines Familienvaters. Härter geht nicht.
Eric: Saufen, Schnee schieben, Groupies, das volle Programm. Nein, Scherz - ich werde nächstes Jahr Fuffzich. Soll heißen: sehr oft Sofa, Füße hoch, Glotze an.
eventpeppers: Für welche Anlässe werdet ihr bevorzugt gebucht und was war euer schönster Bühnenmoment?
Marc: Feiern, Stadtfeste, Hochzeiten. Ganz ehrlich hatten wir vor ein paar Wochen eine sehr schöne Privatparty. Das war Rock 'n' Roll!
Matt: Eben. Wobei wir immer auf der Suche nach größeren Herausforderungen sind. Gerne würde ich mehrere Firmenevents und/oder größere Stadtfeste spielen.
Norman: Vor 20 Jahren gab es mal die Regel "Wenn drei Leute kommen, spielen wir". Heute spielen wir dort, wo Menschen feiern wollen.
Eric: Hochzeiten, Geburtstage, Feste. Die schönsten Bühnenmomente sind die Auftritte an sich. Fertig. Aus.
eventpeppers: Zu guter Letzt: Was wünscht ihr euch für die Zukunft?
Marc: Gesundheit. Und noch mehr Rock 'n' Roll.
Matt: Dass England nur einal im Elfmeterschießen gewinnt!?
Norman: Keine Cowbells.
Eric: Ein fünf Meter hohes kardanisch aufgehängtes Drumpodest mit viel Pyrotechnik.
Im Video geben "We Shot the Deputy" Einblicke in ihren Proberaum und verraten ihre geheimen Bandrituale.

3 Fotos

Die rockige Coverband We Shot the Deputy
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