Künstler der Woche

Interview mit Andreas Rietz

Moderator Andreas Rietz ist live genauso zu sehen wie im Fernsehen. Was bei den verschiedenen Auftrittsmedien zu beachten ist und wie man eigentlich vom Hoteldirektor zum Moderator wird, verrät er uns heute im Interview.

eventpeppers: Lieber Herr Rietz, Sie bezeichnen sich selbst als "Speaker und Moderator" – wo ist der genaue Unterschied?
Ein Speaker hält einen Impulsvortrag, der die Mitarbeiter einer Firma zum Nachdenken anregen soll, sie motiviert und sie eine Sache aus einer anderen Brille/Richtung betrachten lässt. Als Moderator verstehe ich mich, dass ich den Kunden, die einzelnen Künstler in das Rampenlicht stelle und nicht mich.
eventpeppers: Wie wird man eigentlich ein Moderator? War das von klein auf Ihr Wunsch?
Ich habe beruflich stets moderiert, gesprochen und Leute motiviert. Das war als Hoteldirektor – das war 16 Jahre lang meine Tätigkeit – eines der wichtigsten Dinge, die man beherrschen sollte. Plötzlich hatte ich keine Lust mehr meinen tollen Hoteljob auszuüben und so entschied ich mich mein Wissen als Berater und mein Talent als Moderator einzusetzen.
eventpeppers: Live, im Radio, in der Presse, im Fernsehen – Sie waren schon in jedem Bild- und Tonmedium vertreten. Wie ist es als Moderator für Sie am schönsten zu arbeiten?
Für mich ist es ein großartiges Ding mit dem Produzenten Daniel Güldner und dem Kameramann Florian von Carlowitz Formate für KABEL1 zu drehen. Wir haben bereits in 2017 wieder zwei Produktionen von „Hoteldirektor Undercover und Ostsee-Wochen erstellt. Das sind echte Profis.
Ich schätze genauso die Live-Bühne als Moderator: Hier komme ich am besten in Fahrt, da es für mich Herausforderung und Spaß zu gleich ist. Wenn ich dann meinen Auftrag beendet habe, bin ich immer total erschöpft und mega-glücklich. Bisher habe ich nur positive Resonanzen erhalten, toi, toi, toi.

Als Moderator ist es wichtig, den Kunden ins Rampenlicht zu stellen und nicht sich selbst.

eventpeppers: Wie läuft es, wenn Sie einen Auftrag bekommen? Moderieren Sie 'frei von der Leber' weg, bekommen Sie alles ausformuliert oder liegt die Wahrheit irgendwo dazwischen?
Eine Moderation ist eine Wertschätzung gegenüber dem Kunden. Ich mache zu allererst ein Briefing, in dem ich nach dem Anlass, dem Ziel, der Zusammensetzung des Publikums und so weiter frage. Bei großen Events setze ich mich dann mit JEDEM Künstler oder Akteur auseinander, rufe ihn an oder stelle die Fragen per Mail. Alles wird genau geplant, ich will genau wissen, was jeder Einzelne macht und vor hat. Nach dem Ablaufplan erstelle ich dann meine Aufzeichnungen und einen Tag vorher beginne ich mit den Moderationskarten. Und weil ich so gut plane, kann mich eine Änderung, etwas Ungeplantes nicht irritieren, denn ich weiß, es wird definitiv etwas nicht Vorgesehenes passieren – das macht ja gerade den Spaß aus.
eventpeppers: Das wichtigste 'Werkzeug' eines Moderators ist seine Stimme – hat es Ihnen diese schon einmal im wahrsten Sinne des Wortes verschlagen? Und wie reagiert man professionell darauf?
Das ist ein echtes Problem, wenn so etwas eintritt. Ich kann mittlerweile auch in einer heiseren Phase fast normal moderieren. Man muss bloß aufpassen, da dieses sehr auf die Stimmbänder schlägt.
eventpeppers: Was war die bisher größte Herausforderung in Ihrem Beruf? Gab es auch schon Angebote, die Sie lieber abgelehnt haben?
Ja natürlich. Moderatoren haben nicht jeden Monat eine gute Buchungslage, da nimmt man auch schon einmal nicht so tolle Angebote an. Wenn der Auftrag aber gegen meine Moral spricht, dann lehne ich immer ab.
eventpeppers: Zu guter Letzt: Was ist für Sie das Beste an Ihrem Beruf, das Sie auf keinen Fall missen wollen?
Das Kribbeln auf einer Live-Bühne und das tolle Gefühl nach einem gelungenen Auftrag.

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Kontakt mit der Prominenz: Andreas Rietz
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